Der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) haben einen neuen Tarifvertrag für die Beschäftigten der Süßwarenindustrie in Nordrhein-Westfalen ausgehandelt. Der Abschluss sieht Lohnerhöhungen und eine Inflationsausgleichsprämie vor. Darüber informiert der BDSI.
Erzielte Vereinbarung gilt bis Ende April 2026
Die Vereinbarung gilt vom 1. Juli 2024 bis zum 30. April 2026. Ab dem 1. November 2024 steigen die Entgelte um fünf Prozent, mindestens jedoch um 152 Euro brutto. Eine weitere Erhöhung um 2,5 Prozent folgt am 1. Oktober 2025. Vollzeitbeschäftigte erhalten zusätzlich eine Inflationsausgleichsprämie von 810 Euro, die der Arbeitgeber spätestens im Dezember 2024 auszahlt. Teilzeitbeschäftigte bekommen diese anteilig, Auszubildende erhalten 400 Euro.
Die Ausbildungsvergütungen steigen zum 1. November 2024 um 100 Euro und zum 1. Oktober 2025 um weitere 50 Euro pro Ausbildungsjahr. Für den Zeitraum vom 1. Juli bis 31. Oktober 2024 gelten wieder die bisherigen Tarifentgelte.
Tarifabschluss könnte richtungsweisend sein
Dr. Mario Mundorf, Tarifpolitischer Geschäftsführer des BDSI, bezeichnet den Abschluss als „wichtigen, aber auch schmerzhaften Kompromiss“. Er betont: „Beide Tarifpartner mussten deutliche Zugeständnisse machen.“ Die lange Laufzeit bringe den Unternehmen und Beschäftigten in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld Planungssicherheit bei den Einkommen bis April 2026, so Mundorf.
Der Tarifabschluss in Nordrhein-Westfalen folgt auf langwierige und schwierige Verhandlungen in insgesamt acht Tarifgebieten der deutschen Süßwarenindustrie im Jahr 2024. In Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Hamburg und Schleswig-Holstein sowie Niedersachsen und Bremen hatten sich die Tarifparteien bereits zuvor auf vergleichbare Lohnsteigerungen geeinigt. Er könnte richtungsweisend für Abschlüsse in anderen Regionen sein.