Arbeitsmarkt-Analyse Ernährungsindustrie findet noch schwerer Mitarbeiter

Die Zahl der Auszubildenden in der Ernährungs- und Genussmittelindustrie ist um 1,3 Prozent gesunken. Unternehmen brauchen durchschnittlich 210 Tage, um offene Stellen zu besetzen. Die Branche fordert nun ein Konjunkturprogramm von der Politik.

Freitag, 15. November 2024, 09:55 Uhr
Theresa Kalmer
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In Arbeitstagen ausgedrückt, müssen Unternehmen der Ernährungsindustrie im Durchschnitt etwa ein Jahr einplanen, um eine offene Stelle zu besetzen.  Bildquelle: Getty Images

Die Ernährungs- und Genussmittelindustrie findet immer schwerer neue Mitarbeiter. Die Zahl der Auszubildenden sank zum Stichtag 31. März 2024 um 1,3 Prozent auf 23.050. Das teilte die Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss (ANG) mit. In den ernährungstypischen Berufen fiel der Rückgang mit 2,4 Prozent noch deutlicher aus.

Lange Vakanzzeiten bei der Stellenbesetzung

Die Branche kämpft zudem mit langen Vakanzzeiten bei der Stellenbesetzung. Unternehmen benötigen im Durchschnitt 210 Arbeitstage, um eine offene Position zu besetzen. In Arbeitstagen ausgedrückt, müssen Unternehmen im Durchschnitt also etwa ein Jahr einplanen.

Beschäftigtenzahl bleibt stabil

Die Zahl der offenen Stellen sank im Vergleich zum Vorjahr um 5,5 Prozent. Die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten blieb laut der Mitteilung zum Stichtag Ende März 2024 im Vergleich zum Vorjahr stabil. In den ernährungstypischen Berufen, in denen mehr als ein Drittel der Beschäftigten tätig sind, verzeichnete die Branche allerdings einen Rückgang um 0,6 Prozent.

ANG fordert Konjunkturprogramm der Politik 

Die etwa 6.000 überwiegend kleinen und mittelständischen Betriebe der Branche beschäftigen insgesamt rund 643.000 Menschen. „Die Unternehmen der Ernährungs- und Genussmittelindustrie befinden sich in der Stagnation und benötigen dringend Planungssicherheit und ein Konjunkturprogramm der Politik, um Arbeitsplätze am Standort Deutschland nachhaltig zu sichern.“ Das meint Hauptgeschäftsführerin Stefanie Sabet. 

 

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