Ernährungsreport 2020 Geschmack ist immer noch entscheidend

Tierwohl, Regionalität, Lebensmittelverschwendung und Corona-Effekte prägen den Ernährungsreport 2020, der heute über die Essgewohnheiten der Deutschen informiert.

Freitag, 29. Mai 2020 - Hersteller
Lebensmittel Praxis
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Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, hat heute den Ernährungsreport 2020 vorgestellt. Er beleuchtet in einer repräsentativen Forsa-Umfrage die Ess- und Einkaufsgewohnheiten der Deutschen.

„Corona verändert auch den Ernährungsalltag der Deutschen“, betont Bundesernährungsministern Julia Klöckner. „Lebensmittel aus der Region haben an Bedeutung gewonnen. Es ist ein neues Bewusstsein für Lebensmittel entstanden – und für die Arbeit derjenigen, die sie produzieren. Diese neue Wertschätzung gilt es, aufrecht zu erhalten.“

Zentrale Ergebnisse aufgrund der Corona-Krise:

  • Für 39 Prozent der Befragten hat durch Corona die Bedeutung der Landwirtschaft nochmals zugenommen.
  • Besonders hoch fällt dieser Zuwachs bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus: Fast die Hälfte misst der Landwirtschaft eine höhere Bedeutung zu (47 Prozent).
  • 30 Prozent der Befragten gaben an, dass sie in der Corona-Krise mehr kochen, als zuvor.
  • Beim Kochen werden mehr frische Zutaten verwendet.

Julia Klöckner weiter: „Ob die neue Kochbegeisterung von Dauer sein wird oder lediglich den Einschränkungen in der Corona-Pandemie geschuldet ist, werden wir erst später beurteilen können.“

Geschmack ist beim Einkauf ausschlaggebend

  • 98 Prozent der Befragten ist wichtig, dass es schmeckt.
  • Gemüse und Obst sind bei 70 Prozent der Befragten täglicher Spitzenreiter.
  • Milchprodukte werden von 64 Prozent täglich konsumiert.
  • Bei Fleisch und Wurstwaren liegt der tägliche Konsum bei 26 Prozent. Das ist rückläufig.
  • Neu ist: Über die Hälfte der Befragten, 55 Prozent, bezeichnen sich als Flexitarier, also Fleischesser, die gelegentlich bewusst auf Fleisch verzichten.
  • Die Zahl der Vegetarier (5 Prozent) und Veganer (1 Prozent) in Deutschland ist gleich geblieben.

Bundesministerin Klöckner: „Unsere Verbraucher setzen auf Abwechslung und Vielfalt. Wenige sind dogmatisch in ihren Essgewohnheiten. Staatliche Vorgaben für den privaten Einkaufszettel und Einkaufskorb wären der falsche Weg.“

Ernährung soll gesund sein

  • Für 90 Prozent der Befragten muss Essen gesund sein.
  • Dabei wird auch auf den Zusatz von Zucker in verarbeiteten Lebensmitteln und Fertigprodukten vermehrt geachtet: 86 Prozent befürworten es, dass Fertigprodukten weniger Zucker zugesetzt wird, auch wenn die Produkte dann nicht mehr so süß schmecken.

Deshalb habe das Bundesernährungsministerium Verbände der Lebensmittelwirtschaft im Rahmen der Reduktions- und Innovationsstrategie erstmals dazu verpflichtet, die Gehalte von Zucker, Fetten und Salz in Fertigprodukten zu senken. Erste Erfolge seien wissenschaftlich belegt. Zudem hat die Bundesministerin entschieden, den Nutri-Score als erweitertes Nährwertkennzeichen auf der Vorderseite von Verpackungen in Deutschland einzuführen.

Staatliches Tierwohlkennzeichen gefordert

  • 81 Prozent der Befragten begrüßen ein staatliches, unabhängiges Tierwohlkennzeichen.
  • Für mehr Tierwohl wären Verbraucher bereit, mehr zu zahlen. 45 Prozent gaben an, sogar bis zu 15 Euro pro Kilo mehr zu zahlen.

Bundesministerin Julia Klöckner: „Die verbale Bereitschaft ist erfreulich, mehr für tier-wohlgerechtere Produkte zu zahlen. Leider sieht es an der Ladentheke oftmals noch anders aus. Aber wenn der Verbraucher mehr für ein Produkt zahlen soll, dann will er auch verlässliche und transparente Angaben, dass tatsächlich auch ein Mehr an Tierwohl gegeben ist. Deshalb ist eine entsprechende Kennzeichnung so wichtig.“

Initiativen gegen Lebensmittelverschwendung zeigen Wirkung

  • Die Konsumenten sind bei der Wertschätzung von Lebensmitteln und Ressourcenverschwendung sensibler geworden: 91 Prozent der Befragten verlassen sich auf ihre Sinne und prüfen ein Lebensmittel nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums und werfen es nicht direkt weg. 2016 taten dies nur 76 Prozent.

 

Fazit der Bundesministerin: „Der Bericht zeigt, dass unsere politischen Schwerpunkte die Themen sind, die den Verbrauchern wichtig sind: vom Tierwohl über transparente Kennzeichnung und die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung bis hin zu Regionalität und ausgewogener Ernährung. Ernährung wird bewusster gelebt.“

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