Tarifabschluss im Handwerk Bäcker-Azubis bekommen bis zu 140 Euro mehr Gehalt

Die Ausbildungsvergütung im Bäckerhandwerk steigt in zwei Stufen. Ab März 2025 gibt es bis zu 90 Euro mehr. Ein Jahr später folgen weitere 50 Euro. Von der Einigung profitieren rund 11.000 Auszubildende.

Mittwoch, 29. Januar 2025, 08:19 Uhr
Theresa Kalmer (mit dpa)
Entgegen dem bundesweiten Trend rückläufiger Ausbildungszahlen sind die Ausbildungszahlen im
Bäckerhandwerk gestiegen. Mit dem neuen Tarifvertrag solle ein positives Signal in wirtschaftlich schwierigen Zeiten gesetzt werden.
Bildquelle: Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks

Die Auszubildenden im Bäckerhandwerk erhalten mehr Geld. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks haben sich in Hamburg auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt, wie die Tarifparteien mitteilten. Die Einigung erfolgte in der zweiten Verhandlungsrunde.

Keine Angaben zur Laufzeit des Vertrages

Die Vergütung steigt in zwei Schritten. Ab März 2025 erhalten Auszubildende im ersten Lehrjahr 1.020 Euro brutto monatlich, im zweiten Jahr 1.090 Euro und im dritten Jahr 1.230 Euro. Dies entspricht je nach Ausbildungsjahr einer Erhöhung um 75 oder 90 Euro.

Ein Jahr später folgt eine weitere Erhöhung um einheitlich 50 Euro. Damit steigt die Vergütung auf 1.070 Euro im ersten, 1.140 Euro im zweiten und 1.280 Euro im dritten Ausbildungsjahr. Die Gewerkschaft hatte zu Verhandlungsbeginn ein Plus von insgesamt 200 Euro gefordert. Zur Laufzeit des Vertrags wurden keine Angaben gemacht.

Die Tarifparteien wollen für den Vertrag die Allgemeinverbindlichkeit beantragen. Von der Einigung profitieren nach Angaben der Tarifparteien rund 11.000 Auszubildende. Zuvor war von etwa 10.000 Auszubildenden die Rede gewesen. Die Lehrlinge erhalten zudem die Möglichkeit, die Vergütung in Höhe der Kosten des monatlichen ÖPNV-Tickets umzuwandeln.

NGG und Bäckerverband loben Einigung

„Nach den zuletzt erfreulichen Nachrichten über den Zuwachs der Ausbildungszahlen im Bäckerhandwerk konnte nun auch die Vergütung für alle Auszubildenden erhöht werden“, sagte NGG-Verhandlungsführer Rajko Pientka. Der Vizepräsident des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks, Jürgen Hinkelmann, ergänzte: „Der Neuabschluss des Tarifvertrages für die Auszubildenden ist ein wichtiges Signal. Es ist konsequent, auch die Ausbildungsvergütung bundesweit anzupassen, um bei der Suche nach Auszubildenden im Vergleich mit anderen Branchen im Wettbewerb zu bleiben.“ Die Tarifparteien betonten, dass die Ausbildungszahlen im Bäckerhandwerk entgegen dem bundesweiten Trend gestiegen seien.

Die erste Verhandlungsrunde hatten die Gewerkschaft und der Verband im November 2024 online geführt. Mit dem neuen Tarifvertrag rückt das Bäckerhandwerk bei den Ausbildungsvergütungen nach Angaben der NGG von den hinteren Plätzen ins Mittelfeld vor.

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