Coca-Cola will in diesem Jahr rund 150 Millionen Euro in Deutschland investieren. Dies entspricht einer Steigerung von etwa 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie Coca-Cola Europacific Partners Deutschland mitteilte. Die Ankündigung kommt wenige Monate, nachdem das Unternehmen den Abbau von hunderten Stellen und die Schließung mehrerer Standorte in Deutschland bekanntgegeben hatte.
Den größten Einzelbetrag von 45 Millionen Euro plant der Getränkehersteller für den Standort Halle an der Saale ein. Dort soll eine neue Abfülllinie für Dosen entstehen, die Mitte 2026 in Betrieb gehen soll. Die Nachfrage nach Getränken in Dosen hat nach Unternehmensangaben zuletzt stetig zugenommen.
42 Millionen Euro will das Unternehmen in neue Mehrwegflaschen und Kisten investieren. In den Jahren 2019 bis 2023 hat der Getränkehersteller nach eigenen Angaben bereits über 300 Millionen Euro in die Mehrwegabfüllung investiert. Weitere 18 Millionen Euro fließen in die Erweiterung des Kühler-Parks. Der Getränkehersteller plant, seinen gewerblichen Kunden 32.000 neue Kühlgeräte zur Verfügung zu stellen. Diese sollen besonders energieeffizient sein und umweltfreundliche Kältemittel nutzen. Den CO₂-Fußabdruck im Bereich Kühltechnik hat das Unternehmen nach eigenen Angaben seit 2010 bereits um mehr als 68 Prozent reduziert.
Für den Standort Lüneburg sind rund 11 Millionen Euro vorgesehen. Dort will das Unternehmen die im vergangenen Jahr eingebaute Glas-Linie fertigstellen und ein Gebäude für die Flaschensortierung errichten. In Dorsten plant der Getränkehersteller Investitionen von rund 8 Millionen Euro. An diesem Standort soll eine Produktionslinie für die Abfüllung von Getränkekonzentraten für Spenderlösungen in der Gastronomie installiert werden, die vom Standort Köln verlagert worden ist. Zudem will das Unternehmen die im vergangenen Jahr begonnenen Umbauten im Sirupraum fertigstellen.
Galvin fordert bessere Rahmenbedingungen
„Unsere Millionen-Investitionen sind unser Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Deutschland“, erklärte John Galvin, Vorsitzender der Geschäftsführung, in der Mitteilung. „Um künftig in Deutschland wettbewerbsfähig produzieren zu können, brauchen wir deutlich bessere Rahmenbedingungen“, betonte Galvin. Der Manager forderte unter anderem einen Abbau von Bürokratie, eine Senkung der Lohnnebenkosten und bessere steuerliche Anreize.
In den vergangenen fünf Jahren hat der Getränkehersteller nach eigenen Angaben mehr als 600 Millionen Euro in Deutschland investiert. Dies sei das höchste Investitionsvolumen innerhalb der europäischen Geschäftseinheiten von Coca-Cola Europacific Partners gewesen. Das Unternehmen beschäftigt hierzulande rund 6.500 Mitarbeiter an 27 Standorten, darunter 14 Produktionswerke.
Im Jahr 2023 erzielte das Unternehmen ein Absatzvolumen von 4,1 Milliarden Litern. Eine Analyse aus dem Jahr 2023 ergab laut Unternehmensangaben einen Beitrag des Coca-Cola Systems zum deutschen Bruttoinlandsprodukt von 9,1 Milliarden Euro. Das Unternehmen kaufte demnach Waren und Dienstleistungen im Wert von rund 1,5 Milliarden Euro von deutschen Herstellern und Anbietern ein.