Das Bäckerhandwerk hat im Jahr 2024 deutlich mehr Ausbildungsverträge abgeschlossen als im Vorjahr. Die Zahl der Neuverträge stieg um 1.008 auf 6.381, wie der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks mitteilte. Damit entwickelte sich die Branche gegen den bundesweiten Trend, bei dem die Ausbildungsverträge um 0,5 Prozent zurückgingen.
Fokussierung auf das Nachwuchs-Thema macht sich bezahlt
Besonders stark wuchs die Zahl der Ausbildungsverträge im Fachverkauf. In diesem Bereich schlossen 4.386 junge Menschen einen Ausbildungsvertrag ab, was einem Plus von 22,5 Prozent entspricht. Die Zahl der Ausbildungsverträge zum Bäcker stieg um 11,4 Prozent auf 1.995.
„22,5 Prozent mehr Neuverträge sind ein erfreulicher und dringend notwendiger Zuwachs, der mich stolz macht und beweist, dass wir eine Branche mit Zukunft sind“, zitierte der Verband seinen Präsidenten Roland Ermer. Den Zuwachs führt der Verband auf eine jahrelange Fokussierung auf das Thema Nachwuchs zurück. Dazu gehörten Öffentlichkeitsarbeit sowie die Rekrutierung von Auszubildenden aus dem Ausland, insbesondere aus Vietnam.
Bäckerverband fordert politische Reformen
Trotz der positiven Entwicklung kämpft das Bäckerhandwerk weiter mit dem Fachkräfte- und Nachwuchsmangel. Nach Angaben des Verbands gibt es noch viele freie Lehrstellen. Der Verband fordert von der Politik ein klares Bekenntnis zur Gleichstellung von beruflicher und akademischer Bildung sowie eine konsequente Berufsorientierung in Schulen.
Der Verband setzt sich zudem für weitreichende Reformen ein. So fordert der Verband ein modernes Arbeitszeitrecht und einen Abbau von Bürokratie. Zudem kritisiert der Verband die Einmischung der Politik in die Mindestlohnfindung. Stattdessen solle die Politik das Steuersystem reformieren, damit Arbeitnehmer mehr Netto vom Brutto erhielten.