Abfallwirtschaft Recyclingquote für Verpackungen steigt auf 90 Prozent

Die deutsche Entsorgungswirtschaft hat 2023 mehr als 5,5 Millionen Tonnen Verpackungsabfälle recycelt. Die Quote stieg damit auf 90,25 Prozent. Bei Kunststoffverpackungen verbesserte sich die Quote besonders stark auf knapp 69 Prozent.

Dienstag, 21. Januar 2025, 14:48 Uhr
Theresa Kalmer (mit dpa)
Artikelbild Recyclingquote für Verpackungen steigt auf 90 Prozent
Beim Recycling von Glas-, Papier- und Plastikverpackungen geht es aktuellen Daten zufolge zwar gut voran, Experten beklagen aber nach wie vor Fehler bei der Mülltrennung in Privathaushalten. Bildquelle: Getty Images

Die Recyclingquote für Verpackungen in Deutschland ist im Jahr 2023 auf 90,25 Prozent gestiegen. Dies entspricht einem Anstieg um 1,16 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr, wie die Zentrale Stelle Verpackungsregister und das Umweltbundesamt mitteilten. Seit 2018 hat sich die Quote damit um 8,25 Prozentpunkte erhöht.

Recyclingquote bei Kunststoffverpackungen steigt besonders stark

Die deutsche Entsorgungswirtschaft hat nach Angaben der beiden Stellen im vergangenen Jahr mehr als 5,5 Millionen Tonnen Verpackungsabfälle aus privaten Haushalten gesammelt, sortiert und recycelt. Besonders stark stieg der Recyclinganteil bei Kunststoffverpackungen. Dieser erhöhte sich von 42,1 Prozent im Jahr 2018 auf 68,9 Prozent im Jahr 2023. „Diese Entwicklung ist besonders erfreulich“, erklärte Gunda Rachut, Vorstand des Verpackungsregisters.

Verbesserungspotenzial bei Getränkekartons und Glasverpackungen

Bei Getränkekartons und Glasverpackungen verfehlte die Branche allerdings die vorgeschriebene Quote von 90 Prozent. Die Getränkekarton-Quote lag um 8,7 Prozentpunkte und die Glasquote um 6,9 Prozentpunkte unter der Vorgabe. UBA-Expertin Bettina Rechenberg kritisierte, dass noch immer zu viel Altglas im Restmüll lande. Pro Einwohner seien dies 4,3 Kilogramm pro Jahr.

Die Experten sehen Fehler bei der Mülltrennung in Privathaushalten als Hauptproblem. Eine Ursache für die „schlechtere Trenndisziplin“ sei laut Rachut die Umstellung vom Sack auf die Tonne. In die Tonne ließen sich mehr Abfälle werfen  auch solche, die dort nicht hineingehörten. Zudem habe eine falsche Mülltrennung für Verbraucher keine finanziellen Folgen. Die EU plant den Angaben zufolge für 2028 eine einheitliche Kennzeichnung für alle Verpackungen.

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