Maul- und Klauenseuche Deutschland startet vorsorglich mit Impfstoffproduktion

Nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Brandenburg hat Deutschland vorsorglich mit der Herstellung von Impfstoff begonnen. Innerhalb einer Woche könnten die Impfdosen bereitstehen. Das bedeutet jedoch nicht, dass tatsächlich geimpft werden wird.

Dienstag, 21. Januar 2025, 10:21 Uhr
Julia Krone (mit dpa)
Kühe stehen eng beieinander in einem Stall und fressen.
MKS-Ausbruch führt zu strikten Maßnahmen und Impfstoffproduktion. Bildquelle: Arla Foods

Deutschland hat vorsorglich mit der Herstellung von Impfstoff gegen die Maul- und Klauenseuche begonnen. Innerhalb einer Woche könnten gebrauchsfertige Impfstoffe bereitgestellt werden, teilte das Friedrich-Loeffler-Institut mit.

MKS-Lage bleibt angespannt

Brandenburg hat in Absprache mit den anderen Bundesländern die so genannte Impfbank aktiviert, die eine schnelle Produktion eines geeigneten Impfstoffs ermöglicht. „Die Impfreserve ist wie ein Feuerlöscher im Haus. Es ist beruhigend, ihn griffbereit zu haben, auch wenn man hofft, ihn nie zu brauchen“, erklärte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir in einer Mitteilung. Impfungen würden allerdings nur als letzte Option betrachtet.

Die Lage bleibt nach Einschätzung der Behörden angespannt. „Sicher kann zu jedem Zeitpunkt wieder ein neuer positiver Befund kommen. Also die Gefahr ist nicht gebannt“, warnte Brandenburgs Agrarministerin Hanka Mittelstädt. Die Untersuchungen in den Restriktionsgebieten dauern weiter an.

Fleischwirtschaft befürchtet Millionenverluste

Die wirtschaftlichen Folgen der MKS treffen vor allem die Agrarbranche. Der Verband der Fleischwirtschaft rechnet mit Exportverlusten im dreistelligen Millionenbereich.

Länder außerhalb der Europäischen Union haben die Einfuhr deutscher Klauentiere und Produkte gestoppt. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke kündigte Beratungen mit dem Bund über Hilfen für betroffene Landwirte an.

 „Von Aufatmen kann keine Rede sein. Die Folgen des Ausbruchs werden uns noch lange beschäftigen“, so Landesbauernpräsident Henrik Wendorff. 

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