Fischerei-Bilanz Karpfenzucht in Deutschland schrumpft weiter

Karpfen ist in vielen Regionen ein Klassiker zu Weihnachten. Das vergleichsweise warme und nasse Jahr ist den Speisefischen gut bekommen. 2023 haben die deutschen Teichwirte jedoch weniger Karpfen als sonst produziert. Bayern und Sachsen bleiben die wichtigsten Erzeugerländer. 

Dienstag, 17. Dezember 2024, 08:24 Uhr
Theresa Kalmer (mit dpa)
Die Karpfensaison geht eigentlich von September bis April. Für den bundesweiten Absatz ist der Dezember aber mit am wichtigsten, denn zu Weihnachten und rund um den Jahreswechsel wird in vielen Regionen traditionell Karpfen gegessen. Bildquelle: Getty Images

Die Karpfenzucht verläuft 2024 erfolgreich. „Die Karpfen sind gut gewachsen und haben eine gute Qualität“, teilte Martin Oberle, Leiter der Karpfenteichwirtschaft bei der bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft in Höchstadt, mit.

Höhere Preise für Karpfen in Sachsen

Die Preise für den Speisefisch entwickeln sich regional unterschiedlich. Während sich die Preise in Bayern nach einem Anstieg in den Vorjahren stabilisiert haben, müssen Verbraucher in Sachsen mit höheren Preisen rechnen. Der sächsische Landesfischereiverband begründet dies mit gestiegenen Futter-, Personal- und Energiekosten.

Die Karpfenproduktion in Deutschland ist rückläufig. Die Teichwirte haben nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im vergangenen Jahr knapp 4.100 Tonnen Karpfen gezüchtet. Dies waren weniger als im Jahr zuvor. Vor zehn Jahren lag die Produktion noch bei fast 5.300 Tonnen – seitdem schwankt die Menge, zeigt aber eine sinkende Tendenz.

Bayern und Sachsen sind mit Abstand die größten Erzeuger. Die bayerischen Teichwirte produzierten 2023 fast 1.700 Tonnen, die sächsischen knapp 1.500 Tonnen Speisekarpfen.

Sächsische Teichwirte kämpfen mit Fischotter-Verlusten

In Sachsen rechnet der Landesfischereiverband in der aktuellen Saison nur mit einem durchschnittlichen Ertrag. Fischotter und Kormoran sorgen nach Angaben des Verbands für hohe Verluste in den Teichen. Die sächsische Karpfenproduktion ist seit der Wiedervereinigung stark gesunken. Zu DDR-Zeiten erzeugten die Teichwirte rund 8.000 Tonnen, Mitte der 1990er Jahre waren es noch etwa 3.000 Tonnen.

Der Karpfen hat nach Angaben von Oberle außerhalb der traditionellen Regionen ein „Imageproblem“. Die Karpfensaison läuft von September bis April. Der Dezember ist für den bundesweiten Absatz besonders wichtig, da der Karpfen in vielen Regionen traditionell zu Weihnachten und zum Jahreswechsel gegessen wird.

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