Die Karpfenzucht verläuft 2024 erfolgreich. „Die Karpfen sind gut gewachsen und haben eine gute Qualität“, teilte Martin Oberle, Leiter der Karpfenteichwirtschaft bei der bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft in Höchstadt, mit.
Höhere Preise für Karpfen in Sachsen
Die Preise für den Speisefisch entwickeln sich regional unterschiedlich. Während sich die Preise in Bayern nach einem Anstieg in den Vorjahren stabilisiert haben, müssen Verbraucher in Sachsen mit höheren Preisen rechnen. Der sächsische Landesfischereiverband begründet dies mit gestiegenen Futter-, Personal- und Energiekosten.
Die Karpfenproduktion in Deutschland ist rückläufig. Die Teichwirte haben nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im vergangenen Jahr knapp 4.100 Tonnen Karpfen gezüchtet. Dies waren weniger als im Jahr zuvor. Vor zehn Jahren lag die Produktion noch bei fast 5.300 Tonnen – seitdem schwankt die Menge, zeigt aber eine sinkende Tendenz.
Bayern und Sachsen sind mit Abstand die größten Erzeuger. Die bayerischen Teichwirte produzierten 2023 fast 1.700 Tonnen, die sächsischen knapp 1.500 Tonnen Speisekarpfen.
Sächsische Teichwirte kämpfen mit Fischotter-Verlusten
In Sachsen rechnet der Landesfischereiverband in der aktuellen Saison nur mit einem durchschnittlichen Ertrag. Fischotter und Kormoran sorgen nach Angaben des Verbands für hohe Verluste in den Teichen. Die sächsische Karpfenproduktion ist seit der Wiedervereinigung stark gesunken. Zu DDR-Zeiten erzeugten die Teichwirte rund 8.000 Tonnen, Mitte der 1990er Jahre waren es noch etwa 3.000 Tonnen.
Der Karpfen hat nach Angaben von Oberle außerhalb der traditionellen Regionen ein „Imageproblem“. Die Karpfensaison läuft von September bis April. Der Dezember ist für den bundesweiten Absatz besonders wichtig, da der Karpfen in vielen Regionen traditionell zu Weihnachten und zum Jahreswechsel gegessen wird.