Nach dem Willen der Kommission sollen Verbraucher durch die neuen Regeln zuverlässige Informationen über die Nachhaltigkeit von Produkten bekommen. Hierbei geht es jedoch nicht um Pflichtangaben, sondern um freiwillige Aussagen von Unternehmen zu Produkten und Organisationen.
Laut einer Studie der Behörde von 2020 waren mehr als die Hälfte der Angaben über die Klimafreundlichkeit von Waren vage, irreführend oder unbegründet. Die Umweltpolitische Sprecherin der Europa-SPD, Delara Burkhardt, sagte, dass viele Menschen in Deutschland bereit seien, nachhaltiger einzukaufen. „Doch derzeit können sie nicht nachvollziehen, was wirklich hinter Labels wie 'recycled' oder 'umweltfreundlich' steckt.“ Hier müsse die EU-Kommission verständliche und überprüfbare Umweltlabels einführen, die europaweit einheitlich seien.
Der Vizepräsident des Verbands kommunaler Unternehmen, Patrick Hasenkamp, sagte, es dürfe nicht sein, „dass sich Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, indem sie die Verbraucher über vermeintlich positive Umwelteigenschaften ihrer Produkte täuschen". Daher sei es begrüßenswert, wenn Herstellerangaben EU-weit einheitlich und transparent erfolgen müssten.
Laut Verbraucherschützern sollen die geplanten Regeln zu den grünen Werbeversprechen für sämtliche Produkte gelten. Die Chefin des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Ramona Pop, sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Das europäische Regelwerk muss jetzt zügig vor der Europawahl beschlossen und dann in allen Mitgliedsstaaten umgesetzt werden“.