Verpackungsreduktion Vereinbarungen mit Handel bis Herbst

Bundesumweltministerin Svenja Schulze (Foto) will bis zum Herbst mit Handelsketten und Herstellern konkrete und freiwillige Vereinbarungen für weniger Verpackungen erreichen. Das kündigte die SPD-Politikerin nach einem „Runden Tisch“ in Berlin an. „Wir wollen alle gemeinsam, dass Plastikmüll reduziert wird.“ Außerdem sollten die Verbraucher besser informiert werden.

Mittwoch, 27. Februar 2019 - Handel
Lebensmittel Praxis
Pressegespräch mit Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Gunda Rachut, Vorstand der Zentralen Stelle Verpackungsregister
Bildquelle: BMU/Sascha Hilgers

So sollen Plastik-Verpackungen bei Obst und Gemüse möglichst vermieden und Mehrwegnetze verwendet werden. Schulze sagte, sie sei zuversichtlich, über freiwillige Vereinbarungen schneller voranzukommen und mehr zu schaffen als über Verbote. Vorbild soll die Selbstverpflichtung von Unternehmen sein, Plastiktüten nicht mehr umsonst abzugeben. Schulze hatte im November einen Fünf-Punkte-Plan für weniger Plastik und mehr Recycling vorgelegt.

Dass sie mir ihrem Ansinnen beim Handel auf offene Türen trifft, zeigte sich schon im Vorfeld. Kai Falk, Geschäftsführer beim Handelsverband Deutschland, sagte der Deutschen Presse-Agentur vor dem Treffen: „Der Handel unterstützt das Ziel von weniger Plastikverpackungen. Wir sind dialogbereit.“ Falk warnte aber zugleich vor zu großen Erwartungen an das Treffen mit Schulze: „Es ist ein erster runder Tisch. Nicht nur der Handel, auch die Industrie und die Recyclingwirtschaft sind gefragt.“

Es gebe viele freiwillige Initiativen im Handel für weniger Verpackungen, sagte Falk. „So konnte der Verbrauch von Einwegtragetaschen aus Kunststoff in den letzten beiden Jahren halbiert werden.“ Ziel sei es nun, Verpackungen in der Obst- und Gemüseabteilung zu reduzieren. Ausgebaut werde das Angebot von Mehrwegboxen an Frischetheken. Daneben gehe es aber auch um mehr Recycling. Der Handel brauche Unterstützung, sagte Falk. So stünden aufwendige Prüfverfahren dem Einsatz von Recyclingmaterial bei Lebensmittelverpackungen im Wege.

Edeka verwies auf die Mitverantwortung der Produzenten. „Der Handel kann nicht alle Probleme alleine lösen“, hieß es aus dem Unternehmen. „Unser Einfluss erstreckt sich nur auf unsere Eigenmarken, und da tun wir bereits sehr viel.“ Rund 75 Prozent der Produkte in einem Edeka-Markt seien aber Markenartikel, die inklusive Verpackung fertig von den Herstellern geliefert würden.

Die Umweltschutzorganisation WWF sieht bei dem Problem die Produzenten in der Pflicht. „Priorität muss daher immer sein, erst gar nicht so viel Verpackungen zu produzieren. Und wenn Verpackungen nicht zu vermeiden sind, dürfen sie zumindest keine Stoffe und Stoffverbindungen enthalten, die das spätere Recycling stören“, sagte Heike Vesper, Leiterin des internationalen Meeresschutzbüros des WWF in Hamburg, der dpa. Zudem könne die Bundesregierung über ein Gebührensystem bessere Anreize zur Vermeidung und zum Recycling schaffen.

 

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