Der Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Fleischwirtschaft, Steffen Reiter, fordert CDU/CSU und SPD auf, in ihrer Koalitionsvereinbarung „wahrnehmbare Akzente“ zu setzen. Für die Fleischwirtschaft sieht er drei besonders wichtige Punkte: Die Abschaffung oder zumindest Aussetzung des Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes, eine ambitionierte Außenhandelsagenda und die Schaffung von Planungs- und Investitionssicherheit.
Der Verband spricht sich zudem für eine Stärkung etablierter Systeme wie der Initiative Tierwohl aus. Diese solle anstelle des kritisierten Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes gefördert werden.
Reformen müssen selbsttragende Wachstumsdynamik auslösen
„Schuldenfinanzierte Investitionsprogramme können nur dann nachhaltig wirken, wenn gleichzeitig die erforderlichen Reformen angegangen werden, die eine selbsttragende Wachstumsdynamik auslösen“, erklärt Reiter. Er bemängelt, dass unnötige Bürokratie, fehlende Planungssicherheit und hohe Energiekosten die Wettbewerbsfähigkeit von „Made in Germany“ erheblich eingeschränkt hätten.
„Es braucht mehr Freiheit für wirtschaftliche Entwicklung und kluge Zielvorgaben statt kleinteiliger, wirtschaftsfeindlicher Vorgaben“, betont Reiter. Nur so könne die Branche ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken und den Tierhaltungsstandort Deutschland für eine sichere Selbstversorgung mit Lebensmitteln dauerhaft erhalten.