Getränkeindustrie Bierabsatz in Deutschland sinkt um 2,1 Prozent

Die deutschen Brauereien verzeichnen bis November 2024 einen Rückgang des Bierabsatzes um 2,1 Prozent. Inflation und Konsumzurückhaltung belasten die Branche. Einen Lichtblick bietet der wachsende Markt für alkoholfreie Biere, der bereits einen Marktanteil von 8,9 Prozent erreicht.

Mittwoch, 22. Januar 2025, 10:14 Uhr
Theresa Kalmer
Bierflaschen in einer Produktion
Der Trend zu moderaterem Alkoholkonsum setzt sich fort: Der Deutsche Brauer-Bund rechnet für 2024 mit einem Rückgang des Bierabsatzes im Inland um 2,1 Prozent. Bildquelle: Getty Images

Der Bierabsatz in Deutschland ist bis November 2024 um 2,1 Prozent gesunken. Dies teilte der Deutsche Brauer-Bund mit. Bis Mai 2024 hatte der Absatz noch ein Plus von 2,5 Prozent aufgewiesen. Die endgültigen Zahlen für das Gesamtjahr 2024 wird das Statistische Bundesamt Anfang Februar veröffentlichen, wenn alle Daten aus dem Dezember ausgewertet sind.

Für den Rückgang des Bierabsatzes machte der Präsident des Deutschen Brauer-Bundes, Christian Weber, neben Wetterkapriolen mit Regenperioden im Frühjahr und Sommer auch die Inflation und die Konsumzurückhaltung verantwortlich. Die Branche sehe sich zudem mit hohen Kosten für Rohstoffe, Energie, Logistik und Verpackung konfrontiert, teilte der Verband mit. „Hohe Produktionskosten und die anhaltende Konsumschwäche bleiben Herausforderungen, die uns vorerst wohl weiter begleiten werden“, sagte Weber, der zugleich Chef der Karlsberg Brauerei ist.

Einen positiven Trend verzeichnen die deutschen Brauereien dagegen bei alkoholfreien Bieren. Die Produktion hat sich nach Angaben des Brauer-Bundes seit 2003 auf 670 Millionen Liter im Jahr 2023 mehr als verdoppelt. Im Handel erreichte alkoholfreies Bier im Herbst 2024 einen Marktanteil von 8,9 Prozent. Damit liegt es hinter Pils mit 48,1 Prozent und Hellbieren mit 10,6 Prozent auf Platz drei der beliebtesten Biersorten. Der Verband erwartet, dass bald jedes zehnte in Deutschland gebraute Bier alkoholfrei sein wird.

Brauer-Bund sieht Innovationskraft der Branche

Die knapp 1.500 deutschen Brauereien mit ihren 27.500 Beschäftigten zeigen nach Einschätzung des Verbandes trotz der Herausforderungen eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit. „Immer neue Produkteinführungen zeigen, wie sich Innovation und Tradition verbinden“, sagte Weber in einer gemeinsamen Online-Veranstaltung mit dem Kölner Rheingold-Institut für Markt- und Medienforschung.

Im Bereich Nachhaltigkeit nimmt die Branche nach eigenen Angaben mittlerweile eine Führungsrolle ein. Dies belege eine aktuelle Untersuchung des Umweltbundesamtes: Die Brauereien erreichen demnach eine Mehrwegquote von mehr als 78 Prozent  ohne Berücksichtigung von Fässern für die Gastronomie. Die Branche sei damit die einzige, die die Vorgaben des Verpackungsgesetzes von Beginn an erfüllt und sogar übertrifft.

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