Die deutschen Haupterwerbsbetriebe in der Landwirtschaft haben im Wirtschaftsjahr 2023/24 durchschnittlich nur noch 77.500 Euro erwirtschaftet. Gesunkene Erzeugerpreise und hohe Betriebskosten belasten die Bauern. Laut dem Bericht des Bauernverbands konnten sich einzig die Veredelungsbetriebe dem negativen Trend entziehen.
Der Verband führt die Entwicklung vor allem auf gesunkene Erzeugerpreise bei wichtigen pflanzlichen und tierischen Produkten zurück. Zudem belasteten hohe Betriebsmittelpreise die landwirtschaftlichen Betriebe. Mit Ausnahme der Veredelungsbetriebe verzeichneten nahezu alle Betriebsformen Ergebnisrückgänge, teilte der Verband mit. „Die Betriebsergebnisse sind deutlich eingebrochen. Wichtige Zukunftsinvestitionen bleiben weiterhin aus“, erklärte Bauernverbandspräsident Joachim Rukwied in der Mitteilung. Der Strukturwandel bei den Tierhaltern setze sich trotz verbesserter wirtschaftlicher Situation bei den Veredelungsbetrieben nahezu unvermindert fort.
Rukwied forderte angesichts der Entwicklung einen Neustart in der Agrarpolitik. „Schlechte Politik darf nicht länger die Zukunftsfähigkeit unseres Berufsstandes bedrohen“, sagte der Verbandspräsident. Bei gestiegenen Markt- und Klimarisiken seien Entlastungen und Investitionsimpulse notwendig. Die aktuelle gemeinsame Agrarpolitik verliere zunehmend ihre einkommensstützende Wirkung.