Die deutsche Ernährungsindustrie hat im September 2024 einen preisbereinigten Absatzrückgang von 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnet. Während das Inlandsgeschäft um 1,8 Prozent schrumpfte, legte der Auslandsabsatz um 2,7 Prozent zu, wie der Bundesverband der Ernährungsindustrie (BVE) mitteilte.
Die Entwicklung im September fiel damit besser aus als im Vormonat. Die Branche hatte im August noch einen deutlichen Absatzrückgang von 4,1 Prozent hinnehmen müssen. Das Inlandsgeschäft war damals mit einem Minus von 5,2 Prozent besonders stark betroffen gewesen.
Der Gesamtumsatz der Branche stieg nominal um 2,1 Prozent auf 19,5 Milliarden Euro. Im Inland erwirtschafteten die Unternehmen einen Umsatz von 12,3 Milliarden Euro, was einem nominalen Rückgang von 0,7 Prozent entspricht. Das Auslandsgeschäft wuchs nominal um 7,2 Prozent auf 7,2 Milliarden Euro. Die Ausfuhrpreise stiegen dabei um 4,3 Prozent, während die Inlandsverkaufspreise um 1,1 Prozent zulegten.
Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte sinken
Die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte sanken im September um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, lagen aber noch immer fast 30 Prozent über dem Niveau von Anfang 2020. Besonders deutlich fielen die Preise für Produkte pflanzlicher Erzeugung mit einem Minus von 7,1 Prozent zum Vorjahresmonat. Die Preise für Produkte tierischer Erzeugung stiegen dagegen um 4,5 Prozent.
Ifo-Institut meldet schlechte Stimmung in der Industrie
Die Stimmung in der Branche bleibt getrübt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex für die Ernährungsindustrie lag im November mit 94,6 Punkten deutlich unter der neutralen Marke von 100 Punkten. Nur 7 von 100 befragten Herstellern erwarten laut der Mitteilung eine Verbesserung ihrer Geschäftslage, während 20,4 von einer Verschlechterung ausgehen.
Auch die Verbraucherstimmung trübt sich ein
Die Verbraucherstimmung verschlechterte sich im November ebenfalls. Das GfK-Konsumklima sank auf minus 18,4 Punkte. Für Dezember prognostiziert die GfK einen weiteren Rückgang auf minus 23,3 Punkte. Die Lebensmittelpreise lagen im Oktober um 3,1 Prozent über dem Vorjahresniveau.
Die deutsche Ernährungsindustrie beschäftigt rund 644.000 Menschen in knapp 6.000 Betrieben und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von 232,6 Milliarden Euro. Die Branche ist stark mittelständisch geprägt – 90 Prozent der Unternehmen gehören dem Mittelstand an. Die Exportquote liegt bei 35 Prozent.