Das Fisch-Informationszentrum (FIZ) in Hamburg wirbt für verstärkten Fischkonsum als Beitrag zum Klimaschutz. Stefan Meyer, Geschäftsführer des Zentrums, betont die Bedeutung von Fisch für eine umweltbewusste Ernährung. Er stützt sich dabei auf verschiedene Studien und einen aktuellen Bericht der Welternährungsorganisation. Das FIZ geht damit auf Konfrontation zu Stimmen aus dem Umweltschutz-Lager, die den Fischhkonsum insgesamt eher kritisch sehen und unter anderem eine angebliche Überfischung der Meere beklagen.
FIZ spricht von Fehlinterpretation eines WHO-Berichtes
Laut Meyer können deutsche Verbraucher durch den Verzehr von Fisch ihren CO₂-Fußabdruck deutlich reduzieren. Das Zentrum argumentiert, dass das Angebot an nachhaltig gefangenem oder gezüchtetem Fisch im deutschen Handel eine klimafreundliche und gesunde Alternative zu Fleisch darstelle. Die Produktion von Fleisch verursache deutlich höhere Treibhausgasemissionen, so das Zentrum.
Das Fisch-Informationszentrum widerspricht der Annahme, dass 90 Prozent der Weltmeere überfischt seien. Diese Zahl beruhe auf einer Fehlinterpretation eines Berichts der Welternährungsorganisation (WHO). Tatsächlich würden 62 Prozent der wichtigsten Fischbestände nachhaltig genutzt. Für den deutschen Markt schätzt das Zentrum den Anteil von nachhaltigem Meeresfisch sogar auf deutlich über 80 Prozent.
Aquakultur dominiert deutschen Fischmarkt
Das Fisch-Informationszentrum verweist auf eine Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg, wonach Fang und Verarbeitung von einem Kilogramm Hering in der Nordsee weniger als ein Kilogramm CO₂-Emissionen verursachen. Zum Vergleich nennt das Zentrum Werte von 5,5 Kilogramm CO₂ für Hähnchenfleisch und 13,6 Kilogramm CO₂ für Rindfleisch. Meeresfischereien und Aquakulturen lägen im Durchschnitt zwischen 2 und 5 Kilogramm CO₂ pro Kilogramm Lebensmittel.
Mehr als die Hälfte der in Deutschland verzehrten Fische und Meeresfrüchte stammt laut Fisch-Informationszentrum mittlerweile aus Aquakultur. Bei beliebten Produkten wie Lachs und Garnelen liege der Anteil bei bis zu 90 Prozent. Das Zentrum argumentiert, dass Aquakulturen die weltweiten Fischbestände entlasten und in Bezug auf Nachhaltigkeit gut abschneiden würden.