Neuer EU-Agrarkommissar Luxemburger Christophe Hansen ab 1. Dezember im Amt

Am 1. Dezember 2024 wird der Luxemburger Christophe Hansen (Foto) sein Amt als EU-Agrarkommissar antreten. Gestern Abend hat der Agrarausschuss des Europäischen Parlaments den designierten Agrarkommissar, Mitglied der Fraktion der konservativen Europäischen Volkspartei (EVP), bestätigt.

Dienstag, 05. November 2024, 10:55 Uhr
Thomas Klaus
Artikelbild Luxemburger Christophe Hansen ab 1. Dezember im Amt
Drei zentrale Prioritäten gesetzt: Christophe Hansen bestimmt demnächst die EU-Agrarpolitik entscheidend mit. Bildquelle: Europäisches Parlament

Der neue EU-Agrarkommissar steht fest: Christophe Hansen (Foto) wird dieses Amt am 1. Dezember 2024 übernehmen. Der 42-Jährige ist studierter Geo- und Umweltwissenschaftler aus Wiltz in Luxemburg. Seit 2018 war er fast durchgehend Mitglied des Europäischen Parlaments sowie von 2007 bis 2014 als Mitarbeiter im EU-Parlament tätig.

Stets mit wichtigen Handels- und Agrarfragen befasst gewesen

Seine Brüsseler Karriere begann als Politikberater für Landwirtschaft und Umwelt für die konservative EU-Abgeordnete Astrid Lulling. Später wechselte er zur Ständigen Vertretung Luxemburgs, wo er während der luxemburgischen Ratspräsidentschaft in der Arbeitsgruppe Umwelt den Vorsitz hatte. Nach Stationen bei der luxemburgischen Handelskammer in Brüssel und beim Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) kehrte Hansen 2018 als Nachfolger der EU-Abgeordneten Viviane Reding ins Parlament zurück.

Während seiner gesamten Amtszeit als EU-Parlamentarier befasste sich Hansen mit wichtigen Dossiers für den Handels-, Umwelt- und Agrarlebensmittelsektor, darunter die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) und die reformierten nationalen Strategiepläne der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP).

Hansen will häufig landwirtschaftliche Betriebe besuchen

In seinem Eingangsstatement bei der gestrigen Anhörung legte Hansen drei zentrale Prioritäten für seine Amtszeit fest: Abbau bürokratischer Hürden, praxisnahe Entscheidungen und die Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft. Besonders wichtig ist ihm nach eigenen Worten ferner die verstärkte Unterstützung junger Landwirte, damit sie die notwendigen Ressourcen erhalten, um ihre Betriebe langfristig erfolgreich zu führen.

Hansen betonte außerdem, dass Landwirte faire Preise für ihre Produkte benötigen. Sie sollten von ihrer Arbeit leben können, ohne überwiegend auf Subventionen angewiesen zu sein. Der künftige Kommissar kündigte er an, er wolle häufig landwirtschaftliche Betriebe in den EU-Mitgliedsstaaten persönlich besuchen. So sollten die Entscheidungen der Kommission praxisnah gestaltet werden.

Glückwünsche für den neuen Kommissar kommen unter anderem von Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft. Der Minister wörtlich: „Die Land- und Lebensmittelwirtschaft deckt uns jeden Tag den Tisch. Damit das auch in Zukunft so bleibt, braucht es dringend notwendige Anpassungen, um Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit zu versöhnen.“

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