Einbruch bei Importen Gänsefleisch gibt es schon für zwei Euro pro Kilogramm

Die Einfuhr von Gänsefleisch nach Deutschland ist 2023 deutlich zurückgegangen. Im Vergleich zum Vorjahr sank die importierte Menge um 2.700 Tonnen auf 12.100 Tonnen. Während deutsche Gänse bis zu 22 Euro pro Kilogramm kosten, wird Importware teilweise für nur zwei Euro gehandelt.

Dienstag, 05. November 2024, 08:29 Uhr
Theresa Kalmer (mit dpa)
Gänsefleisch: Mehrere Gänse auf einer grünen Wiese.
Während deutsche Freiluftgänse zwischen 18 und 22 Euro pro Kilogramm kosten, liegt der Preis für Importware aus Ungarn oder Polen meist unter der Hälfte. Bildquelle: Getty Images

Die Nachfrage nach Gänsefleisch in Deutschland sinkt deutlich. Im Jahr 2023 importierte Deutschland nur noch 12.100 Tonnen Gänsefleisch, so das Statistische Bundesamt. Dies entspricht einem Rückgang von 2.700 Tonnen im Vergleich zum Vorjahr. Seit 2013 haben sich die Importe mehr als halbiert - damals führte Deutschland noch 24.500 Tonnen Gänsefleisch ein.

Polen und Ungarn dominieren die Importe

Auch die inländische Produktion ist leicht rückläufig. Deutsche Erzeuger produzierten im vergangenen Jahr 2.300 Tonnen Gänsefleisch, nach 2.400 Tonnen im Jahr zuvor. 

Polen und Ungarn dominieren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes weiterhin die Importe. Aus Polen stammen 78,5 Prozent des importierten Gänsefleischs, aus Ungarn weitere 19,5 Prozent. Die Importware ist deutlich günstiger als deutsche Erzeugnisse. Während deutsche Freiluftgänse zwischen 18 und 22 Euro pro Kilogramm kosten, liegt der Preis für Importware meist unter der Hälfte. Das berichtet der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft. 

Zusätzliche Einnahmen durch verbotene Stopfleber-Produktion

Wolfgang Schleicher, Geschäftsführer des Zentralverbands, verweist auf Tiefkühlware aus dem Vorjahr, die im Großhandel für nur zwei Euro pro Kilogramm angeboten werde. „Das müssen die Verbraucher dann entscheiden, ob sie das unterstützen wollen“, meint der Geschäftsführer.

Deutsche Erzeuger könnten wegen hoher Auflagen preislich nicht mithalten. Die ausländische Konkurrenz erziele nach Schleichers Angaben zusätzliche Einnahmen durch die in Deutschland verbotene Produktion von Stopfleber.

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