Das Robert-Koch-Institut (RKI) und das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) melden einen Rückgang der lebensmittelbedingten Krankheitsausbrüche in Deutschland für das Jahr 2023. Dem gemeinsamen Jahresbericht zu diesem Thema zufolge registrierten die Behörden insgesamt 190 Ausbrüche. Das entspricht einem Rückgang von zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Von einem lebensmittelbedingten Krankheitsausbruch wird immer dann gesprochen, wenn zwei oder mehr Menschen an demselben Lebensmittel erkrankt sind.
Erreger bei zehn Prozent der Ausbrüche unbekannt
Die gemeldeten Ausbrüche führten zu 2.248 Erkrankungen, 283 Krankenhauseinweisungen und 13 Todesfällen. Salmonella spp. verursachte mit 39 Prozent die meisten Ausbrüche, gefolgt von Campylobacter spp. mit 22 Prozent und Noroviren mit 12 Prozent. Bei zehn Prozent der Ausbrüche blieb der Erreger unbekannt.
Die Zahl der ermittelten lebensmittelbedingten Krankheitsausbrüche liegt im Vergleich zu den Jahren vor der SARS-CoV-2-Pandemie weiterhin um etwa die Hälfte niedriger. Das BVL weist darauf hin, dass die Zahlen für 2023, ähnlich wie in den Jahren 2020 bis 2022, nur bedingt mit denen der vorpandemischen Jahre vergleichbar seien.
Gemüse und Gemüseerzeugnisse häufigste Quelle
Von den 190 gemeldeten Ausbrüchen erfüllten 18 die Kriterien der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit für Ausbrüche mit hoher Evidenz. Bei diesen sahen die Behörden einen ursächlichen Zusammenhang zwischen einem Lebensmittel und den Erkrankungsfällen als ausreichend belegt an. Salmonella spp. verursachte auch hier mit 56 Prozent die meisten Ausbrüche.
Als häufigste Quelle der Ausbrüche mit hoher Evidenz identifizierten die Behörden „Gemüse und Gemüseerzeugnisse (inkl. Säfte)“ mit vier Fällen, gefolgt von „Getreideerzeugnissen/Reis/Samen/Hülsenfrüchten“ und „Schweinefleisch/Schweinefleischerzeugnissen“ mit jeweils drei Fällen. In 44 Prozent der Fälle konnten die Behörden den genauen Ursprungsort des Problems nicht identifizieren.
Die meisten Ausbrüche mit hoher Evidenz im Gastro-Bereich
Sieben der 18 Ausbrüche mit hoher Evidenz betrafen mehrere Bundesländer und die verursachenden Lebensmittel wurden an verschiedenen Orten in Deutschland verzehrt. Zwei dieser sieben Ausbrüche waren grenzüberschreitend und betrafen mehrere europäische Länder.
Vier Ausbrüche ließen sich auf die Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung zurückführen; Krankenhäuser und Take away wurden bei jeweils zwei Ausbrüchen als Verzehrsorte genannt.
Die Behörden betonen: Die berechneten prozentualen Anteile könnten aufgrund der niedrigen Zahlen in bestimmten Auswertungskategorien möglicherweise ein verzerrtes Ergebnis darstellen.