Verpackungsdebatte Capri-Sun startet Petition für Plastikstrohhalme

Der Trinkbeutel-Hersteller Capri-Sun will eine Million Unterschriften für die Rückkehr zum Plastikstrohhalm sammeln. Experten halten eine Ausnahmegenehmigung vom EU-Verbot für unwahrscheinlich. 

Mittwoch, 04. September 2024 - Hersteller
Tobias Dünnebacke (mit dpa)
Artikelbild Capri-Sun startet Petition für Plastikstrohhalme
Bildquelle: capri-sun.com

Der Trinkbeutel-Hersteller Capri-Sun hat eine Online-Petition für die Rückkehr zum Plastikstrohhalm gestartet. Auf der Plattform change.org will das Unternehmen eine Million Unterschriften sammeln und diese an die EU-Kommission weiterreichen. Dies teilt Capri-Sun mit.

Capri-Sun-Chef Roland Weening hatte vor etwa zwei Wochen der Schweizer „Sonntagszeitung“ gesagt, er wolle auf eine Ausnahmegenehmigung bei der EU für das Verbot von Einweg-Plastikstrohhalmen hinwirken. Experten halten eine solche Ausnahme jedoch für unwahrscheinlich. „Ich glaube nicht, dass es für ein Unternehmen eine Ausnahmegenehmigung geben wird“, sagte Adriana Neligan vom Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln. Andreas Hermann vom Öko-Institut in Darmstadt ergänzte, die Richtlinie diene dem Umweltschutz und sehe keine Ausnahmen vor.

Capri-Sun verwendet seit 2021 Papierstrohhalme. Das Unternehmen arbeitet laut Weening daran, in der Schweiz und in Nachbarländern wieder auf Plastikstrohhalme umzustellen. Der Hauptsitz von Capri-Sun befindet sich in Zug in der Schweiz, wo das EU-Verbot nicht gilt. Die Produktion erfolgt in Eppelheim bei Heidelberg.

Expertin Neligan kritisiert Papierstrohhalme

Expertin Neligan erwartet keine Rückabwicklung des EU-Verbots von Einweg-Kunststoffartikeln aus dem Jahr 2021. Sie äußerte sich jedoch auch kritisch zu Papierstrohhalmen, die teilweise kaum eine einzige Nutzung überstehen würden. „Die Frage ist: Wie häufig kann ich ein Produkt nutzen? Und damit verbessert sich natürlich die Ökobilanz“, erklärte Neligan.

Capri-Sun prüft nach eigenen Angaben derzeit eine Möglichkeit, dass Verbraucher künftig Trinkbeutel und Strohhalm – beides aus Polypropylen – zusammen in den recyclefähigen Plastikmüll werfen können. Aktuell enthält der Trinkbeutel in der klassischen 200-Milliliter-Variante noch Aluminium. In einem nächsten Schritt soll der Trinkbeutel nur noch aus Polypropylen bestehen, teilte eine Sprecherin des Unternehmens mit.

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