Nomad Foods, das Mutterunternehmen von Iglo Deutschland, hat im Rahmen der Climate Action Week in London die Ergebnisse einer 18-monatigen Studie vorgestellt. Die Untersuchung, durchgeführt von Campden BRI, zeigt, dass eine Erhöhung der Lagertemperaturen für Tiefkühlkost um 3 Celsius, von -18 Grad auf -15 Grad , den Energieverbrauch um bis zu 11 Prozent senken kann, ohne die Produktsicherheit, Textur, Geschmack oder den Nährwert zu beeinträchtigen. Diese Erkenntnisse könnte die CO2-Emissionen in der Tiefkühlkostbranche signifikant reduzieren.
Das Unternehmen ist der erste Hersteller, der sich der Initiative „Move to -15Grad“ angeschlossen hat, einer weltweiten Koalition zur Reduzierung der Kohlenstoffemissionen in der Tiefkühlkost-Lieferkette. CEO Stéfan Descheemaeker betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit in der Branche: „Wir wissen bereits, dass Tiefkühlkost im Vergleich zu anderen Konservierungsmethoden gut abschneidet. Die neuesten Ergebnisse unserer Studie unterstreichen die entscheidende Rolle, die Tiefkühlkost bei der Verringerung der Auswirkungen der Lebensmittelindustrie auf den Klimawandel spielt.“
Die Studie, die auf vorherigen Zwölfmonatsergebnissen aufbaut, testete vier Temperaturen (-18 Grad bis -9 Grad) und ihre Auswirkungen auf verschiedene Produkte wie Geflügel, Fisch, Gemüse und pflanzenbasierte Alternativen. Ergebnisse zeigten keine signifikanten Veränderungen bei -15 Grad im Vergleich zu -18 Grad, außer einem leichten Rückgang des Vitamin-C-Gehalts in einigen pflanzlichen Produkten nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums.
Ein wichtiger Aspekt, der in der Diskussion über die Erhöhung der Lagertemperaturen für Tiefkühlkost berücksichtigt werden muss, sind die regulatorischen Herausforderungen und Anpassungen. Die Implementierung einer höheren Lagertemperatur in ganz Europa würde eine Anpassung der aktuellen europäischen Regularien erfordern. Nomad Foods und Campden BRI haben festgestellt, dass es derzeit keine rechtlichen Barrieren gibt, die eine Lagerung bei -15 Grad verhindern. Allerdings wird eine branchenweite Implementierung eine enge Zusammenarbeit zwischen Herstellern und Regulierungsbehörden erfordern, um die notwendigen gesetzlichen Anpassungen vorzunehmen.
„Um eine Herausforderung wie den Klimawandel zu bewältigen“, so Philipp Kluck, Vorsitzender der Geschäftsführung von Iglo Deutschland, „bedarf es technischer Innovationen und wissenschaftlich basierter Untersuchungen, um jede Stellschraube zur CO2-Reduktion zu nutzen.“