Erzeugergenossenschaft Landgard trotzt Umsatzrückgang

Mit Obst, Gemüse, Blumen und Pflanzen verdient Landgard sein Geld. Trotz schwächelnden Umsatzes ist es der Erzeugergenossenschaft 2023 gelungen, ihre Margen zu sichern.

Mittwoch, 26. Juni 2024, 16:46 Uhr
Hedda Thielking
Bildquelle: Landgard

Die Erzeugergenossenschaft Landgard musste im Geschäftsjahr 2023 zwar einen Umsatzrückgang hinnehmen, das Vorsteuerergebnis (EBT) stieg dennoch marginal über dem Vorjahr an. „Das Jahr 2023 war erneut durch zahlreiche Herausforderungen und schwierige wirtschaftliche Rahmenbedingungen geprägt“, sagte Landgard CEO Oliver Mans in der Bilanz-Pressekonferenz am Mittwoch. „Trotzdem haben wir es gemeinsam geschafft, ein positives Ergebnis zu erzielen“, zeigte sich Carsten Bönig, Vorstand der Landgard eG, zufrieden. Er verkündete zum letzten Mal die Geschäftszahlen, da er das Unternehmen Ende des Jahres verlassen wird, um sich einer neuen beruflichen Herausforderung zu stellen.

Zu den Geschäftszahlen: Landgard erzielte im Jahr 2023 einen Umsatz von 1,932 Milliarden Euro. Damit lag der Erlös 0,3 Milliarden Euro unter dem Vorjahreswert. 1,353 Milliarden Euro entfielen auf den Geschäftsbereich Blumen & Pflanzen (2022: 1,407 Milliarden Euro), 559 Millionen Euro auf den Geschäftsbereich Obst & Gemüse (2023: rund 628 Milliarden Euro). Die sonstigen Unternehmensbereiche trugen mit 20 Millionen Euro zum Gesamtumsatz der Landgard-Gruppe bei. Der geringere Umsatz sei vor allem mit einer gezielten Margensicherung zu erklären und somit bewusst in Kauf genommen worden.

Das Vorsteuerergebnis EBT lag bei 6,7 Millionen Euro und damit 0,3 Prozent über dem Vorjahreswert. „Trotz des Umsatzrückgangs blieb der Rohertrag gegenüber dem Vorjahr stabil, die Rohertragsquote stieg nach 10,3 Prozent in 2022 auf 11,6 Prozent in 2023 leicht an. Ursache hierfür seien zum Beispiel das Kostenbewusstsein im Bereich der Logistik sowie die Beendigung unrentabler Geschäftstätigkeiten, so Carsten Bönig. Auch das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte nach 7,9 Millionen Euro im Vorjahr auf 13,8 Millionen Euro im Jahr 2023 zu.

Im Geschäftsfeld Blumen & Pflanzen nimmt zum 1. Juli 2024 der unternehmerisch selbständige Landgard Fiori & Piante S.r.l. in Italien offiziell den Geschäftsbetrieb auf. „Damit stellt sich Landgard im Italiengeschäft mit Blumen und Pflanzen noch leistungs- und zukunftsfähiger auf“, so Dirk Bader. Landgard gehört laut Bader bereits seit vielen Jahren zu den größten Exporteuren für italienische Kräuter sowie Blumen und Pflanzen nach Nordeuropa.

Für den Geschäftsbereich Obst & Gemüse war das Geschäftsjahr 2023 unter anderem aufgrund der hohen Energie- und Rohstoffpreise, Wetterextreme und schwieriger Warenverfügbarkeiten von Landgard sehr herausfordernd. Die Umsatzentwicklung in diesem Geschäftsfeld wurde 2023 vor allem durch Bereinigungseffekte in der Gesellschaftsstruktur beeinflusst. Unrentable Geschäftsfelder und Standorte wurden nach eingehender Prüfung aufgelöst.

Oliver Mans stellte zudem neue die Unternehmensstrategie vor, an der rund 100 Mitarbeiter mitgearbeitet haben. „Im Strategieprozess wurden die „Vision“ und „Mission“ vor dem Hintergrund aktueller Themen wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Globalisierung, verändertem Konsumentenverhalten, Energiekrise und Klimawandel, Fachkräftemangel und Strukturwandel diskutiert und weiterentwickelt“, sagte Oliver Mans. Und er verkündete den neuen Claim, der da lautet: „Starke Wurzeln. Grüne Zukunft.“

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