Studie Bis zu 70 Prozent der Lebensmittelverluste vermeidbar

Laut einer McKinsey-Studie werden jedes Jahr 33 bis 40 Prozent aller globalen Lebensmittel, rund zwei Milliarden Tonnen, vergeudet. Mehr als die Hälfte dieser Verluste könnte vermieden werden.

Freitag, 23. September 2022 - Hersteller
Lebensmittel Praxis
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Während die eine Hälfte im Handel, in der Gastronomie oder in Haushalten verschwendet werde, gehe die andere Hälfte davon in vorgelagerten Prozessen verloren, bevor die Produkte in den Lagern und Geschäften des Lebensmittelhandels ankommen (Lebensmittelverlust). Diese Lebensmittel im Wert von etwa 600 Milliarden Dollar (615 Millirden Euro) gingen bereits während oder kurz nach der Ernte verloren und verbrauchten ein Viertel der weltweiten Süßwasservorräte.

Zusammen mit den später im Handel oder von Konsumenten verschwendeten Lebensmitteln würden die verlorenen Lebensmittel laut der Studie zudem Treibhausemissionen verursachen, die 8 Prozent der weltweiten Emissionen ausmachten – und damit vier Mal mehr als die Luftfahrtindustrie.

Dabei könnten 50 bis 70 Prozent des Lebensmittelverlustes vermieden werden, wenn Lebensmittelhersteller und -händler die weltweiten Bemühungen zur Reduzierung von Lebensmittelverlusten anführen würden und allen Beteiligten der Wertschöpfungskette zusammenarbeiten würden. So die Ergebnisse der McKinsey-Studie Reducing food loss: „What grocery retailers and manufacturers can do“.

Die Reduzierung des Lebensmittelverlustes hätte einige Vorteile: Die Herstellungskosten (Cost of goods sold - COGS) der Einzelhändler würden um 3 bis 6 Prozent und die der Produzenten um 5 bis 10 Prozent sinken. Weniger Lebensmittelverluste hätten auch ökologische Vorteile: CO2-Emissionen und die damit verbundenen Kosten würden laut Studie um 4 bis 9 Prozent sinken.

Während die Produktion von Fleisch- und Milchprodukten den größten negativen Einfluss auf die Umwelt habe, hätten  sie sehr wenig Anteil am Lebensmittelverlust und damit auch an dessen negativen Umweltauswirkungen: Der Anteil von Fleisch am Lebensmittelverlust betrage 3 Prozent, der von Milch 5 Prozent. Dagegen hätten drei Kategorien – Obst/Gemüse, Getreide und Wurzeln/Knollen – mit 75 Prozent den größten Anteil am Lebensmittelverlust und den damit verbundenen CO2-Emissionen und Wasserverbrauch. Allein 50 bis 75 Millionen Tonnen Tomaten gingen jedes Jahr bei oder kurz nach der Ernte verloren, rund ein Viertel davon bereits beim Pflücken und Verstauen in Behältern.

Die Hauptursachen für den Lebensmittelverlust bei der Ernte: Überproduktion sowie Produkte, die nicht den Kundenwünschen entsprechen, und Lebensmittel, die Schäden aufweisen, die die Produkte ungenießbar machen. Zwei Drittel könnten laut Studie folglich noch von Menschen gegessen werden, ein Drittel könnte noch alternativ, beispielsweise als biobasierter Rohstoff oder Tiernahrung genutzt werden. Lebensmittelhändler und -produzenten könnten 80 Milliarden Dollar neues Marktpotenzial durch die Nutzung dieser Lebensmittel schaffen.

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