Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat anlässlich der Weltklimakonferenz COP29 in Aserbaidschan das Engagement des Einzelhandels für den Klimaschutz hervorgehoben. Gleichzeitig stellt er Forderungen an die Politik. Der Verband betont: Die Energiewende müsse ganzheitlich betrachtet und umgesetzt werden. Deshalb seien bessere Rahmenbedingungen für die Branche notwendig.
Reduzierte Stromsteuer nicht nur für die Industrie
Antje Gerstein, Geschäftsführerin für Nachhaltigkeit beim Handelsverband, nennt drei Hauptvoraussetzungen für eine erfolgreiche Energiewende: „Diese sind niedrigere Energiekosten, weniger Bürokratie und ein beschleunigter Netzausbau.“.
Konkret fordert der HDE eine reduzierte Stromsteuer für alle Branchen und somit nicht nur für die Industrie, damit die Energie bezahlbar gehalten wird.
Bundesweiter Flickenteppich bei Photovoltaikanlagen
Beim Ausbau von Photovoltaikanlagen sieht der Handelsverband ebenfalls Handlungsbedarf. Gerstein kritisiert den „bundesweiten Flickenteppich“ an Regelungen und forderte einheitliche Vorgaben auf Bundesebene. „Mit Blick auf den Photovoltaik-Ausbau sind bundeseinheitliche Regelungen und Planungsvorgaben gefragt“, so die Expertin.
Der Verband lehnt einseitige Ausbaupflichten bei der Ladeinfrastruktur ab, die den Netzzustand, die Wirtschaftlichkeit der Standorte und den lokalen Bedarf nicht berücksichtigen.
Viele Handelsunternehmen tragen zum Klimaschutz bei
Der Handelsverband betont, dass viele Handelsunternehmen bereits aktiv zum Klimaschutz beitragen. Laut Gerstein haben zahlreiche Händler E-Ladesäulen auf ihren Parkplätzen installiert, Solaranlagen auf den Dächern errichtet oder nachhaltige Kühlsysteme und LED-Beleuchtung in ihren Geschäften eingeführt. Einige Unternehmen streben sogar Klimaneutralität an.