Spielwarenbranche Optimistisch mit Blick auf das Weihnachtsgeschäft

Die deutsche Spielwarenbranche muss 2024 einen Umsatzrückgang von drei Prozent verkraften. Verbraucher greifen verstärkt zu günstigeren Produkten. Für das Weihnachtsgeschäft zeigt sich die Branche dennoch optimistisch.

Donnerstag, 21. November 2024, 08:51 Uhr
Theresa Kalmer
Bei den Produktkategorien im Spielwarenmarkt entwickelten sich vor allem Baukästen, Plüschtiere und Elektronikspielzeug positiv. Bildquelle: Getty Images

Die Spielwarenbranche in Deutschland verzeichnet in diesem Jahr einen Umsatzrückgang. Die Menschen werden nach einer Prognose des Handelsverbands Spielwaren (BVS) 4,4 Milliarden Euro für Spielzeuge ausgeben - drei Prozent weniger als im Vorjahr.  Von Januar bis Oktober 2024 wurden 71 Millionen Euro weniger für Spielwaren ausgegeben als im Vorjahreszeitraum.

Schließung von Real-Filialen wirkten sich negativ aus

Die Verbraucher fokussieren sich laut einer Marktanalyse verstärkt auf günstigere Produkte. Der durchschnittliche Einkaufspreis für Spielwaren ist von Januar bis Oktober 2024 um ein Prozent auf 13,58 Euro gesunken. Besonders die Schließung verbliebener Real-Filialen und die Einstellung des Onlineshops von MyToys haben sich nach BVS-Angaben negativ auf die Branche ausgewirkt.

BVS rechnet mit starkem Weihnachtsgeschäft

Für das Weihnachtsgeschäft zeigt sich der BVS dennoch optimistisch. „Entscheidend sind die kommenden Wochen“, erläutert Joachim Stempfle vom Marktforschungsinstitut Circana. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete die Branche 34 Prozent ihres Jahresumsatzes in den Monaten November und Dezember. Bei den Weihnachtsgeschenken gaben die Menschen im vergangenen Jahr durchschnittlich 150 Euro pro Kind aus - zwei Euro mehr als 2022.

Lego Group legt beim Umsatz zu

Einige der umsatzstärksten Hersteller konnten trotz des schwierigen Marktumfelds zulegen. Die Lego Group steigerte ihren Umsatz um fünf Prozent. Besonders erfolgreich war die Serie Lego Botanicals mit einem Zuwachs von mehr als 18 Millionen Euro. Auch die Tonies mit ihrer Toniebox und Spin Master mit digitalen Haustieren verzeichneten Wachstum von sechs beziehungsweise vier Prozent.

Bei den Produktkategorien entwickelten sich vor allem Baukästen, Plüschtiere und Elektronikspielzeug positiv. Der Bereich Spiele und Puzzle stabilisierte sich mit einem Minus von einem Prozent auf hohem Niveau. Deutliche Einbußen verzeichnete dagegen der Bereich Outdoor Sport mit einem Rückgang von mehr als zehn Prozent.

Lizenzierte Spielwarenprodukte erreichten einen Rekordanteil von 28 Prozent am Gesamtmarkt. Während nicht-lizenzierte Produkte um fünf Prozent zurückgingen, legten Spielwaren mit Lizenzen wie Star Wars, Harry Potter oder Pokemon um zwei Prozent zu. 

Zunehmende Konkurrenz durch Online-Plattformen aus China

Die Branche sieht sich zunehmend mit Konkurrenz aus China konfrontiert. Online-Plattformen aus China bieten Spielzeug zu sehr niedrigen Preisen an. Testkäufe im Frühjahr und Herbst hätten ergeben, dass ein Großteil dieser Produkte die EU-Vorschriften für Spielzeug nicht erfülle, so Verbandsgeschäftsführer Ulrich Brobeil. Die Plattformen könnten bislang aber nicht haftbar gemacht werden.

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