Ifo-Exportumfrage Deutsche Exporterwartungen brechen ein – Getränkebranche wächst

Die Exporterwartungen der deutschen Wirtschaft sind im April auf den niedrigsten Stand seit der Finanzkrise gefallen. Der Gesamtindikator sank auf minus 9,8 Punkte. Einzig die Getränkehersteller verzeichnen ein deutliches Plus von mehr als 8 Punkten.

Freitag, 25. April 2025, 09:32 Uhr
Theresa Kalmer (mit dpa)
Lässt man das Extrem der Corona-Krise außen vor, ist die Stimmung unter deutschen Exporteuren so schlecht wie seit fast 16 Jahren nicht mehr. Doch es gibt eine Branche, die dem Trend trotzt. Bildquelle: Getty Images

Die Getränkehersteller trotzen dem Absturz der deutschen Exporterwartungen. Der Indikator für die Branche stieg im April um mehr als 8 Punkte auf 32,4, wie das Ifo-Institut mitteilte. Die Getränkeindustrie profitiert nach Einschätzung des Instituts davon, dass sie vor allem innerhalb der Europäischen Union exportiert und daher von den Entwicklungen in den USA weniger betroffen ist.

In den meisten anderen Branchen sind die Exporterwartungen dagegen deutlich eingebrochen. Der Gesamtindikator fiel im April um 7,6 Punkte auf minus 9,8 Punkte. Lässt man den extremen Einbruch der Corona-Krise außen vor, ist dies der schlechteste Wert seit der Finanzkrise in den Jahren 2008 und 2009.

„Der Zollkonflikt mit den USA hat die Hoffnung auf eine Erholung der Exportwirtschaft unterbrochen“, erklärte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. Die hohe Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Zölle werde die Lage vermutlich weiter verschlechtern, teilte das Institut mit.

Besonders stark traf es die großen Exportbranchen. Bei den Automobilherstellern sank der Indikator um 11,8 Punkte auf minus 13,7. Im Maschinenbau fiel der Wert sogar um mehr als 16 Punkte auf minus 10. Auch die Chemische Industrie verbuchte einen deutlichen Rückgang. Stärkere Verschlechterungen hat es in diesem Jahrtausend nur im ersten Corona-Jahr, während der Finanzkrise und zu Beginn des Ukraine-Krieges gegeben.

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