Klimawandel im Obstbau Anbau von exotischen Obst in Baden-Württemberg steigt

Der Klimawandel verändert den Obstanbau in Baden-Württemberg grundlegend. Landwirte bauen vermehrt exotische Früchte wie Kiwis und Feigen an. Die Kiwi-Ernte stieg seit 2020 von einer Tonne auf 87 Tonnen.

Montag, 17. März 2025, 10:48 Uhr
Theresa Kalmer (mit dpa)
Kiwis, Zitronengras oder Physalis gefällig? Im Südwesten bauen einige Landwirte inzwischen Exotischeres an. Das ist auch eine Reaktion auf den Klimawandel – aber lohnt sich das? Bildquelle: Getty Images

Durch den Klimawandel kommt es auch beim Obstanbau in Baden-Württemberg zu gravierenden Veränderungen. Landwirte bauen zunehmend exotische Früchte wie Kiwis, Feigen und Physalis an. So stieg die Kiwi-Ernte im Freiland von einer Tonne im Jahr 2020 auf 87 Tonnen im Jahr 2024. Das teilte das Statistische Landesamt mit. 

Regionale Edeka-Märkte als Abnehmer

Die Melonenernte fiel dagegen von 2020 bis 2024 um die Hälfte auf 778 Tonnen, so die Behörde. Da nur wenige Betriebe diese Kulturen anbauen, können die Erntemengen stark schwanken. Etwa 20 Betriebe des Landesverbands Erwerbsobstbau produzieren Kiwis und Minikiwis, die sie über regionale Edeka-Märkte und Hofläden verkaufen.

Einer der Praktiker: Der Biobauer Felix Miller aus Steinhausen an der Rottum baut seit fünf Jahren neben Wasser- und Honigmelonen auch Physalis und Kaki an. Seine jährliche Ernte beträgt nach eigenen Angaben etwa zehn Tonnen. Miller verkauft die in Folientunneln gezogenen Früchte in seinem Hofladen und auf Wochenmärkten.

Reichenau-Gemüse erntet 3.000 Tonnen Süßkartoffeln

Auf der Insel Reichenau hat sich besonders der Anbau von Süßkartoffeln etabliert. Ein Betrieb der Genossenschaft Reichenau-Gemüse erntete im vergangenen Jahr 3.000 Tonnen Süßkartoffeln, wie der stellvertretende Geschäftsführer Christian Müller mitteilte. Der Betrieb produziert auch Zitronengras und Ingwer.

Der Anbau exotischer Früchte bleibt trotz des Klimawandels eine Nische. „Ich wage zu bezweifeln, dass ein jetzt noch produzierender Betrieb, der mit Salat, Gurken oder Paprika nicht mehr wirtschaftlich ist, dann mit Zitronen anfängt“, sagte Müller. Diese Betriebe würden eher aufgeben.

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