Neuer Report veröffentlicht 199 Experten definieren Ernährungstrends für das Jahr 2025

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Nutrition Hub hat die fünfte Auflage des Trendreports Ernährung veröffentlicht. Er liefert exklusive Einschätzungen von 199 Ernährungsprofis. Die zehn mutmaßlich wichtigsten Trends werden von ihnen dargelegt.

Mittwoch, 29. Januar 2025, 07:38 Uhr
Thomas Klaus
Trendreport Ernährung vorgestellt: Frau hält Teller in der Hand, mit gesunden Lebensmitteln, geschlossene Augen, genießender Blick, Gabel in der Hand.
Gesund, flexibel und selbstbestimmt: So ernähren sich tendenziell immer mehr Menschen, so der Trendreport Ernährung. Bildquelle: GettyImages

Zum fünften Mal hat Nutrition Hub einen Trendreport Ernährnung veröffentlicht, der sich auf exklusive Einschätzungen von 199 Ernährungsprofis stützt und die zehn mutmaßlich wichtigsten Trends liefert.

Nutrition Hub ist Deutschlands größtes Netzwerk für Ernährungsexpertem. Das Netzwerk bringt Wissenschaft, Start-up-Szene und Entscheider aus der Industrie zusammen.

Erstmals Kooperation von vier Partnern

Erstmals kooperieren für den Trendreport Ernährung vier renommierte Organisationen und Institutionen, neben Nutrition Hub das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE), die Dr. Rainer-Wild-Stiftung, EIT FOOD sowie die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Heilbronn.

Die befragten Experten sind sich einig: Klimawandel, Kriege, digitale Revolution und soziale Spannungen treiben Menschen dazu, sich verstärkt auf die eigene Gesundheit zu konzentrieren. 

Auch mal ein Stück Fleisch ohne schlechtes Gewissen

Der Spitzenreiter unter den zehn Ernährungstrends ist die pflanzenbetonte und flexitarische Ernährung: viel Pflanzliches, aber auch mal ein Stück Fleisch – ganz ohne schlechtes Gewissen. Statt auf Verbote scheinen immer mehr Verbraucher auf einen entspannten Mix zu setzen. Gesundheitsfördernde und nachhaltige Aspekte werden berücksichtigt, ohne dass allzu strengen Kriterien gefolgt wird. 82 Prozent der Experten sehen diesen Trend weiterhin im Aufschwung. 

Die Motivation dahinter ist vielfältig: Gesundheitliche Vorteile, wie ein reduziertes Risiko für chronische Krankheiten, spielen ebenso eine Rolle wie Nachhaltigkeit. 

Frauengesundheit im Ernährungs-Fokus

Aufwind sehen die befragten Experten beim Trend der personalisierten Ernährung, also Ernährungsansätze, die auf die individuellen Bedürfnisse einer Person abgestimmt sind. 69 Prozent der befragten Fachleute prognostizieren hier weiteres Wachstum. Apps und Wearables ermöglichen durch die erfassten biometrischen Daten präzise Ernährungslösungen.

Besondere Aufmerksamkeit gilt der Frauengesundheit: Ernährungsstrategien für verschiedene Lebensphasen, von Zyklus bis Menopause, gewinnen an Bedeutung.

Personalisierte Ernährung passt zum modernen Lebensstil

Durch die Verbindung eines wachsenden Gesundheitsbewusstseins mit individuellen Bedürfnissen, technologischen Innovationen und einer steigenden Sensibilität für geschlechtsspezifische Anforderungen werde personalisierte Ernährung zu einem Bestandteil des modernen Lebensstils. So heißt es im Report. 

Parallel dazu erleben der Markt für Proteinlebensmittel und die funktionelle Ernährung einen Aufschwung. Blutzuckermessgeräte, ursprünglich für Menschen mit Diabetes mellitus entwickelt, finden zunehmend Anwendung bei Gesundheitsbewussten.

Funktionelle Ernährung mit zunehmender Bedeutung

Als drittwichtigsten Trend nannten 64 Prozent der für den Trendreport befragten Ernährungsprofis die Nachhaltige und klimafreundliche Ernährung. „Ein bisschen Klimaschutz, ein bisschen Self-Care” lautet die Devise. Persönliche Gesundheitsziele verschmelzen zunehmend mit Umweltbewusstsein – weg vom schlechten Gewissen, hin zur bewussten Selbstfürsorge. 

Auf Platz vier der Ernährungstrends 2025 steht die Funktionelle Ernährung. 63 Prozent der befragten Experten gehen davon aus, dass der Konsum funktioneller Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel weiter wachsen wird. Im Zentrum steht der Longevity-Trend: die Verlängerung der gesunden Lebensspanne durch bewusste Ernährung und Lifestyle-Entscheidungen. Dabei weisen die befragten Fachleute auch darauf hin, dass diese meist nicht notwendig sind.

Darmgesundheit als wachsender Trend

Auf Platz fünf der Ernährungstrends 2025: Ernährung für den Darm. 59 Prozent der befragten Fachleute sehen Darmgesundheit als wachsenden Ernährungstrend. In sozialen Medien oder Dokumentationen ist das Thema allgegenwärtig. Immer mehr Menschen, unabhängig von Alter und Gewicht, nehmen Verdauungsbeschwerden wie Blähbauch oder Unverträglichkeiten bei sich wahr.

Der Trend zur Darmgesundheit zeigt sich auch im Konsumverhalten: Fermentierte Lebensmittel, Pro- und Präbiotika sind gefragter denn je. 

Ttend zur blutzuckerfreundlichen Ernährung

Weitere Trends: 51 Prozent der Experten gehen davon aus, dass der Trend zur blutzuckerfreundlichen Ernährung weiter zunehmen wird. Diese Ernährung zielt darauf ab, den Zuckerkonsum und die Aufnahme von Kohlenhydraten zu reduzieren und gleichzeitig den Verzehr von proteinreichen Lebensmitteln zu erhöhen. Sie fördert ein stärkeres Bewusstsein für den Zuckergehalt der Lebensmittel. Das Ziel dabei ist es, den Blutzuckerspiegel so stabil wie möglich zu halten.

50 Prozent der Experten rechnen damit, dass alkoholfreie und alkoholreduzierte Ernährung an Fahrt aufnehmen werden. Solche Getränke symbolisieren einen Lifestyle, bei dem Gesundheit und bewusster Konsum im Mittelpunkt stehen.

Snacking-Trend bleibt erhalten

Trend Acht nach Auffassung von 44 Prozent der Experten: Terrapy, eine Ernährung, die sich auf den Verzehr von unverarbeiteten und/oder Bio-Lebensmitteln konzentriert. Die Zubereitung frischer, hausgemachter Mahlzeiten soll sowohl Gesundheit als auch Nachhaltigkeit fördern. Dieser Ansatz ist als Gegentrend zum Konsum hoch verarbeiteter Lebensmittel gedacht.

34 Prozent der Experten setzen auf den Snacking-Trend mit über den Tag hinweg konsumierten Snacks und dem Abendessen als Hauptmahlzeit. Dies geht oft mit einer Zunahme von Fertigprodukten und Mahlzeiten zum Mitnehmen einher.

Und der zehnte Trend für 3o Prozent der Ernährungsprofis: Achtsamkeit und Bildung. Diese bewusste, achtsame Ernährungsweise wird durch gezielte Ernährungsbildung unterstützt. 

Auch Künstliche Intelligenz etabliert sich als Wegbereiter

„Dieser Trendreport zeigt: Viele sind bereit für Veränderung”, resümiert Dr. Simone K. Frey, Gründerin von Nutrition Hub. „Dabei geht es nicht um Verzicht, sondern um bewussten Genuss und eigenverantwortliche Entscheidungen.” Im Blickpunkt auch: Künstliche Intelligenz etabliert sich als wichtiger Wegbereiter, besonders bei der Entwicklung personalisierter Ernährungspläne und neuer Produkte. Bei allen positiven Aspekten in dem Report weisen die Fachleute aber auch auf die wachsende Herausforderung durch Ernährungsarmut hin.

Großes Spektrum an fachkundigen Experten 

Einige der befragten Experten: Patrick Bühr, Leiter Forschung und Entwicklung bei der Rügenwalder Mühle; Prof. Dr. Andreas Michalsen, Fastenexperte, Bestsellerautor und Chefarzt; Mia Keller, Foodbloggerin Kochkarussell; Prof. Dr. Jasmin Godemann, Kommunikationsforschung Universität Giessen; Dr. Lara Maier, Ernährungsmedizinerin und Expertin für digitale Gesundheit; Magda Tedla, Gründerin und CEO Magdas Food Programme; Sonja Schäche, Wissenschaftsjournalistin im Bundesinstitut für Risikobewertung; Dr. Alexa Iwan, langjährige TV-Moderatorin und Multiplikatorin; Svenja Kilzer, Rewe Deine Küche; Dagmar von Cramm, TV-Expertin und Food-Journalistin und Dr. Andrea Lambeck, Geschäftsführerin Berufsverband Oecotrophologie.

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