Belastende Energiekosten Getreide- und Mühlenbranche warnt vor Produktionsverlagerung

Die deutsche Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft sieht sich durch hohe Energiekosten unter Druck. Der Branchenverband VGMS warnt vor einer Verlagerung der Produktion ins Ausland. Ein neues Positionspapier befasst sich mit dem Thema. 

Freitag, 17. Januar 2025, 10:34 Uhr
Thomas Klaus
VGMS-Stellungnahme zu Energiekosten: Mann mit Hörschutz steht vor Maschine, die Getreidekörner auswirft, und nimmt einige Körner mit seinen Händen auf.nm
Die Unternehmen der Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft stehen für Versorgungssicherheit. Bildquelle: Getty Images

Die Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft in Deutschland kämpft mit großen Herausforderungen. Der Verband der Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft (VGMS) betont: Die Branche stehe wegen hoher Energiekosten und energiepolitischer Entscheidungen der Bundesregierung unter starkem Wettbewerbsdruck.

Lieferung von einem Fünftel aller Lebensmittel

Die Unternehmen der Branche liefern nach eigenen Angaben ein Fünftel aller Lebensmittel für Verbraucher und bezeichnen sich als systemrelevant für die Versorgungssicherheit. Sie verarbeiten Getreide und Kartoffeln zu Produkten wie Mehl, Haferflocken, Nudeln, Cerealien, Stärke und pflanzlichen Proteinen. Diese Verarbeitung verbraucht viel Energie.

Der VGMS warnt vor einer schleichenden Verlagerung der Produktion an andere europäische Standorte und einem unbeobachteten Strukturwandel. Dies könnte die regionale Lebensmittelversorgung gefährden. Um gegenzusteuern, veröffentlichte der Verband mit anderen Branchenvertretern ein Positionspapier zu „Energiepolitischen Prioritäten für die energieintensive Ernährungsindustrie“.

VGMS fordert wettbewerbsfähige Energieversorgung

Das Bündnis fordert einheitliche Rahmenbedingungen in Europa sowie eine sichere und wettbewerbsfähige Energieversorgung. Besonders die stromintensive Mühlenwirtschaft braucht laut Verband bezahlbare und sichere Energie. Der VGMS hebt hervor: Trotz sinkender Strompreise nach einer Verdopplung zwischen 2020 und 2022 verhinderten steigende Netzentgelte und weitere Nebenkosten wettbewerbsfähige Stromkosten.

Der Verband fordert, der Ausbau der Netze und Speichermöglichkeiten sollte beschleunigt und als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden werden. Zudem verlangt er, alle Energiesteuern und sonstigen Umlagen dauerhaft auf das mögliche Mindestniveau zu senken. Diese Maßnahmen sollen die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft erhalten und die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln gewährleisten.

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