Die Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft in Deutschland kämpft mit großen Herausforderungen. Der Verband der Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft (VGMS) betont: Die Branche stehe wegen hoher Energiekosten und energiepolitischer Entscheidungen der Bundesregierung unter starkem Wettbewerbsdruck.
Lieferung von einem Fünftel aller Lebensmittel
Die Unternehmen der Branche liefern nach eigenen Angaben ein Fünftel aller Lebensmittel für Verbraucher und bezeichnen sich als systemrelevant für die Versorgungssicherheit. Sie verarbeiten Getreide und Kartoffeln zu Produkten wie Mehl, Haferflocken, Nudeln, Cerealien, Stärke und pflanzlichen Proteinen. Diese Verarbeitung verbraucht viel Energie.
Der VGMS warnt vor einer schleichenden Verlagerung der Produktion an andere europäische Standorte und einem unbeobachteten Strukturwandel. Dies könnte die regionale Lebensmittelversorgung gefährden. Um gegenzusteuern, veröffentlichte der Verband mit anderen Branchenvertretern ein Positionspapier zu „Energiepolitischen Prioritäten für die energieintensive Ernährungsindustrie“.
VGMS fordert wettbewerbsfähige Energieversorgung
Das Bündnis fordert einheitliche Rahmenbedingungen in Europa sowie eine sichere und wettbewerbsfähige Energieversorgung. Besonders die stromintensive Mühlenwirtschaft braucht laut Verband bezahlbare und sichere Energie. Der VGMS hebt hervor: Trotz sinkender Strompreise nach einer Verdopplung zwischen 2020 und 2022 verhinderten steigende Netzentgelte und weitere Nebenkosten wettbewerbsfähige Stromkosten.
Der Verband fordert, der Ausbau der Netze und Speichermöglichkeiten sollte beschleunigt und als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden werden. Zudem verlangt er, alle Energiesteuern und sonstigen Umlagen dauerhaft auf das mögliche Mindestniveau zu senken. Diese Maßnahmen sollen die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft erhalten und die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln gewährleisten.