Mintel Trendreport 2025 Diese vier Trends sollen die Lebensmittelindustrie zukünftig beeinflussen

Die Marktforscher von Mintel sagen für die kommenden Jahre vier zentrale Trends in der globalen Lebensmittel- und Getränkeindustrie voraus. Die Experten erwartet eine stärkere Fokussierung auf Nährwerte, eine Abkehr von traditionellen Konsummustern sowie Veränderungen bei der Beschaffung von Inhaltsstoffen und dem Einsatz von Technologie.

Mittwoch, 08. Januar 2025, 11:14 Uhr
Theresa Kalmer
Vier zentrale Trends werden die Lebensmittel- und Getränkeindustrie laut Mintel in den nächsten Jahren beeinflussen. Bildquelle: Getty Images

Im neuen Trendreport für 2025 prognostiziert Mintel, welche vier Trends die globale Lebensmittel- und Getränkeindustrie in den nächsten Jahren nachhaltig verändern werden.

1. Fokus auf Nährwerte

Die zunehmende Verbreitung von Medikamenten zur Gewichtsabnahme wie Ozempic wird laut der Mitteilung die Wahrnehmung von Ernährung und Medizin verändern. Ab 2025 sollten Unternehmen verstärkt die Nährstoffgehalte ihrer Produkte ausweisen, rät Mintel. Die Marktforscher rechnen mit einem Anstieg nährstoffreicher Produktinnovationen. Auch das Interesse der Verbraucher am Blutzuckerspiegel und der hormonellen Gesundheit wird den Angaben zufolge zunehmen. Die einfache Angabe von Protein-, Ballaststoff-, Vitamin- und Mineraliengehalten soll dabei nicht nur Menschen ansprechen, die Medikamente zur Gewichtsabnahme einnehmen. Die Mehrheit der Konsumenten wolle ihre Ernährung nach individuellen Bedürfnissen ausrichten, glaubt Mintel.

2. „Rebellion gegen die Regeln“

Als zweiten Trend identifiziert Mintel eine wachsende Akzeptanz für das Brechen traditioneller Konsummuster. Die Unternehmen können demnach Verbraucher mit Innovationen ansprechen, die mit gängigen Regeln des Lebensmittel- und Getränkekonsums brechen. Dies ermögliche es den Konsumenten, die Produkte zu wählen, die sie wirklich konsumieren wollen – nicht nur jene, die sie konsumieren sollten. 

Mintel sieht auch Potenzial für Produkte mit bisher unbekannten, aber nachhaltigen Inhaltsstoffen. „Innovative Firmen können eine neue Norm erschaffen“, teilt Mintel mit. 

3. Kettenreaktionen

Klimabedingte Produktionsschwierigkeiten und geopolitische Ereignisse werden laut der Analyse zu steigenden Nahrungsmittelpreisen und Versorgungsengpässen führen. Die Beschaffung von Inhaltsstoffen werde sich diversifizieren. Als Beispiel nennt Mintel Olivenöl aus Algerien oder Peru. Die Unternehmen müssten den Verbrauchern erklären, warum sie von lokaler auf globale Beschaffung umstellen. Dafür seien branchen- und länderübergreifende Kooperationen sowie skalierbare technische Lösungen nötig. Die Hersteller könnten dabei die Vorteile der diversifizierten Beschaffung betonen, etwa eine größere geschmackliche Vielfalt.

4. Hybridernten

Als vierten Trend prognostiziert Mintel eine Verschmelzung von Technologie und traditioneller Landwirtschaft. Der verstärkte Einsatz von Technologie in der Lebensmittelproduktion sei unvermeidlich. Allerdings seien viele Verbraucher noch skeptisch. Die Unternehmen müssten deshalb die konkreten Vorteile für die Konsumenten in den Vordergrund stellen und erst nachrangig die Umweltaspekte betonen. 

Besonders wichtig sei es, neue Technologien wie Künstliche Intelligenz zu „vermenschlichen“. Als Beispiel nennt Mintel eine Kooperation zwischen Eckes-Granini und Microsoft. Das Marketingvideo dazu betone die positiven Auswirkungen der Technologie auf den Alltag der Landwirte statt der Effizienzsteigerung in der Produktion.

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