Zentralverband Gartenbau Marktwachstum war 2024 rein preisgetrieben

Der Zentralverband Gartenbau (ZVG) hat den Jahresbericht 2024 vorgelegt und die Bilanz eines ereignisreichen Jahres gezogen. Im Jahresbericht wird auch die Kritik am Discounter Aldi Nord wiederholt, der in einer Recruiting-Kampagne auch gezielt Fachkräfte aus dem Gartenbau angesprochen hatte.

Mittwoch, 08. Januar 2025, 11:22 Uhr
Thomas Klaus
Jahresbilanz des Zentralverbandes Gartenbau: bunte Blumenpracht auf Tischen e
Das Geld für Blumen und Pflanzen sitzt bei den Verbrauchern nicht mehr so locker. Bildquelle: Stadler & Honner

In seinem jetzt veröffentlichten Jahresbericht zieht der Zentralverband Gartenbau eine Bilanz des Jahres 2024. Auch Zahlen zum Umsatz und Absatz werden publiziert.

Der Gesamtmarkt für Blumen und Zierpflanzen wuchs um rund ein Prozent auf 8,8 Milliarden Euro (zu Einzelhandelspreisen). Allerdings ist dieses Wachstum rein preisgetrieben. Die abverkauften Mengen sanken im Vorjahresvergleich in fast allen Marktsegmenten. Im Vorjahresvergleich punkteten vor allem die Marktsegmente, die ausdauernde Pflanzen enthalten. 

107 Euro im bundesweiten Durchschnitt ausgegeben

Auf Basis der neuen Bevölkerungsstatistik gab jeder Einwohner Deutschlands im Durchschnitt im Jahr 2024 mit knapp  
107 Euro mehr als einen Euro mehr für Blumen und Zierpflanzen aus als noch im Vorjahr. Durch das Wachstum der kleineren Segmente Stauden (plus 19 Prozent) und Blumenzwiebeln (plus 6 Prozent) konnten die Gartenpflanzen ihr Vorjahresergebnis um gut ein Prozent auf knapp 4,2 Milliarden Euro (zu Einzelhandelspreisen) steigern.  Von den knapp 50 Euro, die durchschnittlich jeder Einwohner Deutschlands für Gartenpflanzen ausgab, entfielen 20 Euro auf Beet- & Balkonware, rund 16 Euro auf Gehölze, knapp acht Euro auf Stauden und jeweils rund drei Euro auf Kräuter und Blumenzwiebeln. 

Markt für Zimmerpflanzen kam auf Marktvolumen von 1,5 Milliarden Euro

Der Markt für Schnittblumen verfehlte sein Vorjahresergebnis knapp und erreichte die 3,1 Milliarden Euro Marke (zu Einzel
handelspreisen) nicht ganz. Die Pro-Kopf-Ausgaben sanken marginal auf etwa 37 Euro. 

Der Markt für Zimmerpflanzen profitierte vom vermehrten Abverkauf der grünen Zimmerpflanzen und kam auf ein Marktvolumen von 1,5 Milliarden Euro (zu Einzelhandelspreisen). Für blühende Zimmerpflanzen gab jeder Einwohner Deutschlands mit knapp zwölf Euro durchschnittlich sechs Cent weniger aus als im Vorjahr. Die Pro-Kopf-Ausgaben für grüne Zimmerpflanzen stiegen hingegen um knapp 70 Cent auf knapp sieben Euro.

Antwort auf Aldi-Kampagne gegeben

In dem Jahresbericht wird erneut die Quereinstiegskampagne des Discounters Aldi Nord kritisiert, der gezielt Fachkräfte aus dem Gartenbau und anderen Branchen angesprochen hatte. Das sei widersprüchlich und kritikwürdig, weil gerade Aldi als einer der größten Umschlagplätze für Obst und Gemüse, Pflanzen und Schnittblumen von seinen Lieferanten Ware in hervorragender Qualität verlange. Doch dafür seien gut ausgebildete Fachkräfte in den Unternehmen des Gartenbaus unabdingbar. Der Zentralverband Gartenbau hatte auf die Kampagne von Aldi Nord mit einer Gegenkampagne geantwortet.

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