Obstpreise Unwetter in Spanien verteuern Mandarinen

Nach schweren Unwettern in der spanischen Region Valencia müssen deutsche Verbraucher mit steigenden Mandarinenpreisen rechnen. Die Schäden im Zitrusanbau belaufen sich auf 192 Millionen Euro. Derzeit liegen die Preise noch 6 Prozent unter Vorjahresniveau.

Freitag, 15. November 2024, 13:32 Uhr
Theresa Kalmer (mit dpa)
Artikelbild Unwetter in Spanien verteuern Mandarinen
Mandarinenernte: Die heftigen Regenfälle haben in der für den Obstanbau wichtigen Region Valencia erhebliche Schäden verursacht. Bildquelle: Getty Images

Die Unwetter in der spanischen Region Valencia werden sich voraussichtlich auf die Preise für Mandarinen in Deutschland auswirken. Die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) in Bonn erwartet in den kommenden Wochen steigende Preise und ein knapperes Angebot, wie Marktanalyst Claudio Gläßer mitteilte.

Die heftigen Regenfälle haben in der für den Obstanbau wichtigen Region Valencia erhebliche Schäden verursacht. „Viele Plantagen stehen unter Wasser, deshalb kommen die Obstbauern nicht auf die Anbauflächen“, erklärte Gläßer. Starke Winde haben zudem Früchte von den Bäumen geworfen und durch schlagende Äste beschädigt. Die Logistik ist nach seinen Angaben deutlich beeinträchtigt, Infrastruktur und Straßen wurden in Mitleidenschaft gezogen.

Der Agrarverband Valencia beziffert nach vorläufigen Zahlen allein den Schaden im Anbau von Zitrusfrüchten auf 192 Millionen Euro, wie das spanische Wirtschaftsportal Levante-EMV berichtet. Die Unwetter trafen die Region mitten in der Haupterntezeit, besonders bei frühen Mandarinensorten.

AMI sieht keine aktuellen Preissprünge

Die Auswirkungen sind in Deutschland bisher nicht zu spüren. Die Preise liegen nach Angaben der AMI aktuell sogar 6 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Spanien ist für Deutschland der wichtigste Lieferant von Zitrusfrüchten. Im Jahr 2022 kamen 86 Prozent der Mandarinen und Clementinen aus Spanien. Allein die Region Valencia steht für 84 Prozent der spanischen Mandarinen- und Clementinenexporte.

Der Handel zeigt sich gelassen. Branchenkreise rechnen zwar mit steigenden Preisen, aber nicht mit Versorgungsengpässen. Die Händler können auf andere Lieferländer wie Südafrika, Italien, Türkei, Marokko und Griechenland ausweichen. Bereits vor den Unwettern war eine unterdurchschnittliche Ernte prognostiziert worden.

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