Umfrage des Ifo-Institutes Existenzsorgen in der deutschen Wirtschaft nehmen zu

Immer mehr deutsche Unternehmen sehen sich in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht. Der Anteil gefährdeter Betriebe stieg auf 7,3 Prozent. Das hat das Ifo-Institut ermittelt. Besonders stark betroffen sind das Verarbeitende Gewerbe und der Einzelhandel.

Freitag, 15. November 2024, 12:00 Uhr
Theresa Kalmer (mit dpa)
Existenzsorgen: Leere Geldbörse
Die Existenzsorgen der deutschen Unternehmen haben deutlich zugenommen, wie das Ifo-Institut jetzt mitteilte. Bildquelle: Getty Images

Fast jedes vierzehnte Unternehmen in Deutschland sieht sich in seiner wirtschaftlichen Existenz bedroht. Der Anteil der gefährdeten Betriebe stieg auf 7,3 Prozent. Das hat das Münchner Ifo-Institut in einer Umfrage für Oktober ermittelt.

Die Existenzsorgen haben damit deutlich zugenommen. Der Anteil der betroffenen Unternehmen liegt 0,5 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau und 2,5 Prozentpunkte höher als zu Jahresbeginn 2023, teilt das Institut mit. „Der kontinuierliche Anstieg bei den Unternehmensinsolvenzen dürfte sich fortsetzen“, erklärt der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen übersteige bereits das Niveau der Vorjahre.

Besonders hohe Existenzsorgen im Verarbeitenden Gewerbe und Einzelhandel

Besonders stark stiegen die Existenzsorgen im Verarbeitenden Gewerbe. Dort berichteten 8,6 Prozent der Unternehmen von tiefgreifenden wirtschaftlichen Problemen - ein Anstieg um 2,2 Prozentpunkte gegenüber Oktober 2023. Auch der Einzelhandel leidet: 13,8 Prozent der Händler sehen ihre wirtschaftliche Existenz bedroht, 3,5 Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr. „Neben fehlenden Aufträgen macht der steigende internationale Wettbewerbsdruck vielen Unternehmen derart zu schaffen, dass sie ihre Zukunft akut gefährdet sehen“, erläutert Wohlrabe.

Im Bauhauptgewerbe entspannte sich die Lage trotz der Krise im Wohnungsbau leicht. Der Anteil der existenzbedrohten Unternehmen sank von 8,9 auf 7,9 Prozent. Auch im Dienstleistungssektor ging der Anteil zurück - von 6,8 auf 5,8 Prozent.

Werte dennoch unter früheren Corona-Höchstständen

Die aktuellen Werte liegen dennoch deutlich unter früheren Höchstständen. In der Corona-Krise Mitte 2020 sahen sich 21,8 Prozent der Unternehmen in ihrer Existenz bedroht. Anfang 2022 lag der Wert bei 13,7 Prozent. Damals trieben vor allem Dienstleister und Einzelhandel die Zahlen nach oben.

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