Nach guten Ernteprognosen Preise für Olivenöl sinken wieder deutlich

Kaum ein anderes Lebensmittel ist in den letzten Jahren so stark im Preis gestiegen wie Olivenöl. Doch nun haben Händler die Preise für Olivenöl deutlich gesenkt. Grund sind bessere Ernteprognosen in Spanien und Griechenland. Dagegen verschärft sich die Lage in Italien weiter.

Montag, 18. November 2024, 08:09 Uhr
Theresa Kalmer (mit dpa)
Olivenöl: Frau hält Olivenölflasche vor einem Lebensmittelregal in den Händen.
Spürbarer Preisanstieg: Zahlte man 2022 für manch ein Olivenöl noch 3,89 Euro je 750-Milliliter-Flasche, waren es Mitte dieses Jahres 9,49 Euro. Bildquelle: Getty Images

Die Preise für Olivenöl sinken. Der Discounter Aldi hat die Preise für seine Eigenmarke von 8,99 Euro auf 6,79 Euro sowie für Bio-Olivenöl von 9,99 Euro auf 6,95 Euro gesenkt. Andere Handelsunternehmen folgten mit ähnlichen Preissenkungen. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur. 

Gute Prognose für Olivenernte in Spanien und Griechenland

Grund für die sinkenden Preise sind bessere Ernteprognosen in wichtigen Anbauländern. Der weltweit größte Olivenölproduzent Spanien erwartet laut einer Prognose des dortigen Landwirtschaftsministeriums für die aktuelle Saison eine Produktionssteigerung  um 48 Prozent auf 1,26 Millionen Tonnen im Vergleich zum Vorjahr. Auch Griechenland rechnet mit einem deutlichen Anstieg der Produktion von 150.000 auf 230.000 Tonnen.

Die verbesserten Ernteaussichten folgen auf zwei schwierige Jahre. Ein zu milder Winter, zu hohe Temperaturen während der Blütezeit im Frühjahr und lang anhaltende Trockenheit hatten die Ernten in allen südeuropäischen Ländern stark reduziert. In Spanien wurden deshalb sogar zahlreiche traditionelle Ölmühlen geschlossen.

Italien erwartet Einbruch der Olivenölproduktion

In Italien verschärft sich die Krise dagegen weiter. Das italienische Agrarinstitut Ismea prognostiziert einen Rückgang der Olivenölproduktion um 32 Prozent auf 220.000 Tonnen. Im Vorjahr hatte Italien noch 330.000 Tonnen produziert. Die anhaltende Trockenheit und Hitze des Sommers machen den Oliven besonders im Süden des Landes zu schaffen. Nach Angaben des italienischen Olivenbauern Matteo Mugelli konzentrierten sich die Oliven nach plötzlich einsetzendem Regen darauf, Wasser statt Öl anzusammeln.

EU prognostiziert Produktionsanstieg von 31 Prozent 

Die Preise für Olivenöl waren in Deutschland zuletzt stark gestiegen. Das Statistische Bundesamt registrierte im Juli 2024 einen Preisanstieg von bis zu 45 Prozent binnen zwölf Monaten - so stark wie bei keinem anderen Lebensmittel. Noch deutlicher war  der längerfristige Vergleich: Wurden 2022 für manch ein Olivenöl 3,89 Euro je 750-Milliliter-Flasche fällig, waren es Mitte dieses Jahres 9,49 Euro.

„Für die Ernte 2024/25 prognostiziert die EU eine Normalisierung mit einem Produktionsanstieg von 31 Prozent gegenüber dem Vorjahr“, so Monika Hartmann, Professorin für Agrarmarktforschung an der Universität Bonn. Die gesunkene Nachfrage nach Olivenöl habe ebenfalls zu den Preissenkungen beigetragen. Denn viele Verbraucher seien auf andere Speiseöle ausgewichen. 

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