Tarifverhandlungen  NGG fordert bis zu sieben Prozent mehr Lohn 

Die Gewerkschaft NGG will im kommenden Jahr für 2,9 Millionen Beschäftigte Lohnerhöhungen von bis zu sieben Prozent durchsetzen. Die Forderungen betreffen die Lebensmittelindustrie und das Gastgewerbe. Einstiegslöhne sollen mindestens 14,50 Euro pro Stunde betragen.

Mittwoch, 13. November 2024, 13:21 Uhr
Theresa Kalmer (mit dpa)
Lohnerhöhungen: Die Gewerkschaft NGG begründet ihre Forderungen mit den gestiegenen Lebenshaltungskosten. Bildquelle: Getty Images

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) fordert für rund 2,9 Millionen Beschäftigte Lohnerhöhungen von fünf bis sieben Prozent im kommenden Jahr. Dies teilte die Gewerkschaft mit.

Die Forderungen betreffen die Lebensmittelindustrie und das -handwerk mit rund 900.000 Beschäftigten sowie das Gastgewerbe mit etwa zwei Millionen Arbeitnehmern, wie die NGG mitteilte. Auch die Brau- und Getränkewirtschaft sowie die Backindustrie und das -handwerk sollen von den Lohnsteigerungen profitieren.

Der NGG-Hauptvorstand empfiehlt den Tarifkommissionen zudem, dass die Einstiegslöhne in allen Branchen mindestens 14,50 Euro pro Stunde betragen sollen. Die Laufzeit der Tarifverträge soll nach dem Willen der Gewerkschaft maximal zwölf Monate betragen. Auszubildende sollen eine Übernahmegarantie erhalten und ihre Vergütungen um 100 Euro je Ausbildungsjahr steigen.

NGG-Vize Adjan warnt vor Fachkräftemangel

„Ein Viertel aller Beschäftigten in diesen Branchen ist über 55 Jahre“, erklärte NGG-Vize Freddy Adjan. Der Kampf um qualifizierte Arbeitskräfte werde mit dem Renteneintritt der Boomer-Generation noch härter. „Unternehmen, die das verstehen und jetzt schon gemeinsam mit uns daran arbeiten, attraktive Arbeitsplätze zu gestalten, werden klar im Vorteil sein.“

Die Gewerkschaft begründet ihre Forderungen mit den gestiegenen Lebenshaltungskosten. „Die sinkende Inflationsrate erweckt den falschen Eindruck, dass auch die Verbraucherpreise sinken“, erklärte Adjan. Nahrungsmittel kosteten heute nach Angaben der Gewerkschaft über 30 Prozent mehr als vor drei Jahren.

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