Fast alle Umfragebeteiligten sehen dich demnach, bei Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie sonstigen Vorleistungen weiterhin mit drastisch gestiegenen Preisen konfrontiert. So seien unter anderem die Kosten für Glasflaschen seit Anfang 2022 um bis zu 140 Prozent gestiegen. Die Kosten für Braumalz vermehrten um 150 Prozent. Aber auch die steigenden Lohnkosten machten den Betrieben neben Preissprüngen für Materialien wie Kronkorken oder Etiketten zu schaffen.
Holger Eichele, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes (DBB) betont: „Die Herausforderungen für die Brauwirtschaft sind immens, es gibt keinen Grund zur Entwarnung“. Noch immer leide die Branche unter den Verlusten während der Corona-Krise, als Fassbier über Monate unverkäuflich war. Die aus Sicht der Brauwirtschaft notwendigen Preiserhöhungen habe man nur teilweise umsetzten können, wie sich in der Statistik zeige. Die Erzeugerpreise haben sich nach Angaben des Statistischen Bundesamts seit April 2022 lediglich um 7,3 Prozent erhöht. Die Erzeugerpreise über alle Nahrungsmittel und Getränke hinweg erhöhten sich im Vergleich im selben Zeitraum um 12,9 Prozent.
Vor diesem Hintergrund reagiert der Branchenverband mit Unverständnis auf Verlautbarungen einzelner Handelskonzerne, die behaupten, die Kosten für Rohstoffe in der Lebensmittelproduktion seien mittlerweile stark gesunken. Nach Einschätzung des Brauer-Bundes werde es noch Jahre dauern, bis die Branche mit Blick auf Kostendruck und Konjunktur auf eine Erholung hoffen könne.