Ernteschätzung Trockenheit sorgt für Einbußen

Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) senkt seine Erwartungen an die Ernte witterungsbedingt. Aktuell rechnet er mit einer Getreideernte in Höhe von 42 Millionen Tonnen (-1,2 Millionen Tonnen) und einer Rapsernte von 4,1 Millionen Tonnen (-200.000 Tonnen).

Mittwoch, 21. Juni 2023 - Hersteller
Lebensmittel Praxis
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„Die Witterung hat sich in den vergangenen vier Wochen komplett gedreht. Waren Mitte Mai teilweise Flächen wegen starken Regenfällen nur eingeschränkt befahrbar, leiden die Kulturen mittlerweile deutschlandweit unter massivem Trockenstress“, so Guido Seedler, Getreidemarktexperte des DRV. Um weitere Ertragsverluste auf guten Böden zu verhindern, müsse flächendeckend Regen fallen. Auf Sandböden könnten die Verluste nicht mehr kompensiert werden.

Insbesondere die fünf ostdeutschen Bundesländer seien davon betroffen. Auf sie entfalle rund die Hälfte der Einbußen. Getreidearten wie die Wintergerste, die früh gedroschen werden und daher aktuell kein Wasser mehr benötigen, seien weniger von der Trockenheit betroffen. Bei später zu erntende Getreidearten wie Weizen müsse man mit weiteren Ertragsrückgängen rechnen, wenn in den kommenden Tagen kein Regen fällt, erklärt der DRV-Getreidemarktexperte. Das gleiche gelte auch für im Frühjahr ausgesäte Getreidearten wie Mais, die sich noch in der Wachstumsphase befinden.

Die Erwartungen an die europäische Getreideernte seien dadurch in den vergangenen Wochen zwar gesenkt worden, lägen aber derzeit noch über denen des Vorjahres. Im langjährigen Mittel sei doppelt so viel geerntet worden. Die Ertragsausfälle im Ostseeraum und auf der iberischen Halbinsel könnten zudem nach derzeitigem Stand durch höhere Erntemengen in Süd-Ost-Europa kompensiert werden.

Weltweit wird von einer Getreideernte leicht über dem Vorjahresniveau ausgegangen. Grund für sei unter anderem eine gute Weizenernte in Kanada und eine gute Maisernte in Brasilien. „Damit gehen wir von einer ausreichenden Versorgung aus. Verbraucherinnen und Verbraucher können beruhigt sein“, sagt Guido Seedler abschließend.

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