Fleischwirtschaft Weniger Schlachtungen

Mit 47,1 Millionen ist die Zahl der deutschen Schweineschlachtungen im vergangenen Jahr erneut deutlich gesunken. Damit wurden 2022 rund 9,2 Prozent weniger Tiere geschlachtet als 2021, teilte die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) mit.

Mittwoch, 17. Mai 2023 - Hersteller
Lebensmittel Praxis
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Einen solchen Einbruch habe es laut ISN seit Beginn der Aufzeichnungen der Schlachtzahlen durch das Statistische Bundesamt im Jahr 1993 nicht annähernd gegeben. Im Jahr 2016 wären noch fast 60 Millionen Schweine pro Jahr in Deutschland geschlachtet worden. Demnach seien die Schlachtzahlen seit sechs Jahren rückläufig und dürften auch künftig weiter zurückgehen, so die Branchenkenner.

Besonders starke Rückgänge bei den Schlachtzahlen habe es laut ISN-Marktexperten in Nordrhein-Westfalen, in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt gegeben. In NRW gingen die Schlachtungen um 5,7 Prozent auf 16,1 Millionen Tiere zurück, in Niedersachsen um 10,8 Prozent auf 15,1 Millionen Schweine. In Sachsen-Anhalt betrug der Rückgang von 4,6 Millionen geschlachteter Tiere auf 3,4 Millionen sogar 24,6 Prozent. Eine Steigerungen der Schlachtzahlen sei nur in Hessen, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern erreicht worden.

Beim Schweinefleisch schrumpfe sowohl der Inlands- als auch der Exportmarkt. Die Branche spüre unter anderem den Trend zu einer fleischärmeren Ernährung. Gleichzeitig seien die Kosten für die Betriebe zuletzt spürbar gestiegen. Aufgrund der Afrikanischen Schweinepest sei zudem mit China ein wichtiger Auslandsmarkt weggebrochen.

In dem schrumpfenden Markt habe Tönnies mit 14,79 Millionen Schlachtungen seinen Spitzenplatz unter den Schlachtkonzernen behalten, hieß es. Das Unternehmen habe dabei sogar seinen Marktanteil um 0,6 Prozentpunkte auf 31,4 Prozent gesteigert. Darauf folge Westfleisch mit 6,51 Millionen Schlachtungen im Jahr 2022. Das niederländische Schlachtunternehmen Vion und der dänische Konzern Danish Crown folgen auf den Rängen drei und vier. Sie hätten mit Standortschließungen und Produktionsverlagerungen zum Beispiel bei Zerlegbetrieben auf die rückläufigen Schlachtzahlen reagiert, erklärt die ISN.

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