Laut NGG sei dies der erste Warnstreik bei Thüringer Waldquell. Mit der vierstündigen Arbeitsniederlegung habe man, ihrer Forderung nach, die Angleichung der Entgelte an das hessische Mutterunternehmen in Bad Vilbel erreichen wollen. Demnach verdiene ein Facharbeiter im thüringischen Schmalkalden derzeit monatlich 195 Euro weniger als sein hessischer Kollege und arbeite dazu noch zwei Stunden in der Woche länger, so Löbel. Für die Belegschaft von Thüringer Waldquell sei eine Inflationsausgleichprämie angeboten worden, die um knapp 1.000 Euro geringer ausfallen solle als bei Hassia in Hessen. In der zweiten Tarifrunde Ende März hätten die Arbeitgeber eine Lohnerhöhung von 450 Euro in zwei Schritten und eine Inflationsausgleichprämie von 1.300 Euro angeboten. Einen Termin für eine dritte Verhandlungsrunde gebe es noch nicht, hieß es.
Die Sprecherin von Thüringer Waldquell, Saskia Huneke, erklärte, dass sich beide Seiten einig darüber seien, dass eine Lohnsteigerung angebracht sei. Die Arbeitgeber hätten infolge der Inflation allerdings ebenfalls unter Kostensteigerungen bisher ungekannten Ausmaßes zu leiden. Insbesondere die Lebensmittelbranche sei davon durch die Energiekrise deutlich stärker betroffen als andere Branchen.