Nach Angaben des Unternehmens hatte Fassbier der Stammmarke Veltins mit einem Plus von gut 80 Prozent auf rund 0,42 Millionen Hektoliter einen wesentlichen Anteil am zweiten Rekordabsatz in Folge. Insgesamt sei der Absatz der Brauerei mehr als doppelt so stark im Vergleich zur Braubranche gewachsen. Der Pro-Kopf-Verbrauch an Bier in Deutschland steige zwar wieder, reiche aber bei weitem nicht an das Vor-Corona-Niveau heran.
Die Vorlieben der Verbraucher haben sich im vergangenen Jahr erneut verändert. Der Frühling 2022 sei nach Wegfall von Corona-Beschränkungen ein Frühling der zurückgewonnenen Freiheiten gewesen, sagte Generalbevollmächtigter Michael Huber. Die Biertrinker kauften aber im Gegenzug weniger Flaschenbier, das in der Pandemie anfangs deutlich zugelegte. Der Bierabsatz im Handel sei 2022 um etwa 4 bis 6 Prozent gesunken, sagte Vertriebschef Volker Kuhl laut dpa. Die Brauerei habe gegen den rückläufigen Markttrend den Flaschenbierabsatz bei der Stammmarke Veltins mit gut 1,77 Millionen Hektoliter (plus 0,1 Prozent) stabil halten können. Etwa ein Drittel des Gesamtabsatzes entfalle auf weitere Marken, alkoholfreie Produkte und zum kleinen Teil auf Dosen.
Auch bei den Biersorten gab es 2022 Verschiebungen: Der Absatz von Bierspezialitäten, mit denen sich Verbraucher in der Pandemie ein Biergartenerlebnis nach Hause holen wollten, sei im Handel bis Ende Oktober um gut 10 Prozent geschrumpft. So verzeichnete die Veltins-Marke Grevensteiner Verluste (minus 11,9 Prozent). Die Sorte Hell legte laut den Angaben erneut leicht zu. Jede zehnte verkaufte Flasche im Handel sei ein Hell. Jedes zweite im Handel verkaufte Bier bleibe ein Pils. Davon profitiere die Marke Pülleken (plus 25,5 Prozent).