Mit rund 800.000 Tonnen sei insbesondere der Rückgang der Rapssaaten drastisch. Dadurch falle auch das Aufkommen an Proteinfutter aus heimischer Verarbeitung zur Versorgung landwirtschaftlicher Nutztiere aus.
Die Ursachen dafür sind laut Ovid vielfältig. Bereits im Vorjahr hätten geringe Ernten und die Auswirkungen von Corona die Lieferketten belastet. Durch den Krieg in der Ukraine habe sich die weltweite Verfügbarkeit von Sonnenblumenkernen, -öl und -schrot deutlich verschlechtert. Hinzukommend hätten historisch niedrige Flusspegel in Europa, nur Transporte mit geringer Beladung erlaubt.
Im Rahmen der Euro Tier 2022 in Hannover machte der Verband darauf aufmerksam und appellierte an die Politik. Ovid-Präsidentin Jaana Kleinschmit von Lengefeld betont: „Die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Ölmühlen ist in diesem Jahr im europäischen und globalen Vergleich enorm belastet. Der Erhalt der systemrelevanten Produktion und Verarbeitung von Lebensmitteln in und aus Deutschland sollte oberste Priorität haben. Die für das verarbeitende Gewerbe essenzielle Prozessenergie muss dringend verfügbar bleiben und kostengünstiger werden.“ Die Hebel hierzu habe die Bundesregierung selbst in der Hand. „Steuern und Abgaben für Energie sowie Bürokratie muss sie sofort wirksam reduzieren. Ohne politisches Gegensteuern droht auch der energieintensiven Ernährungsindustrie schon bald die Abwanderung“.