Den Angaben der Zuckerverbände zufolge seien höhere Erlöse notwendig, um Mehrkosten beispielsweise für Dünger oder Energie ausgleichen zu können und die Wettbewerbsfähigkeit der Zuckerwirtschaft zu erhalten.
Mit Blick auf das laufende EU-Trilogverfahren zur neuen Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED III) bereite dieses Thema der Zuckerbranche große Sorgen. Hier hoffe man den Rahmen für Klimaneutralität schaffen zu können, denn dort zeige sich letztlich auch, ob die Umstellung auf eine klimaneutrale Rübenverarbeitung überhaupt wie geplant umsetzbar sei. Erreichen wolle man diese über den Einsatz von Rübenschnitzel zur Biogas-Erzeugung. Dabei handelt es sich um Reststoffe aus der Zuckerproduktion. Mit nur 50 bis 70 Prozent dieser Reststoffe wäre die Energieversorgung der Fabriken sichergestellt, der Rest wäre weiterhin als Futtermittel verfügbar.
Günter Tissen, Hauptgeschäftsführer der Wirtschaftlichen Vereinigung Zucker, sagt dazu: „Die Technik ist heute verfügbar, anders als beispielsweise die Infrastruktur für einen Strom- oder Wasserstoffbetrieb. Wir stehen in den Startlöchern, klimaneutral und unabhängig von Energieimporten zu werden. Dafür müssten Rübenschnitzel als erneuerbare Energieträger in die Richtlinie aufgenommen werden.“ Man appelliere an die Politik auf Bundes- und EU-Ebene, sich für diese Ergänzung der RED III einzusetzen.