Indikator bricht ein ZEW sieht dunkle Wolken am Konjunkurhimmel

Der Indikator für die Konjunkturerwartungen in Deutschland des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) ist im April 2025 stark gefallen. Hauptgrund sei die unberechenbare US-Handelspolitik, heißt es. Exportintensive Branchen sind besonders betroffen.

Donnerstag, 17. April 2025, 11:01 Uhr
Thomas Klaus
Wolken überschatten Frankfurt am Main und auch am Konjunkturhimmel über Deutschland sieht es düster aus. Bildquelle: Getty Images

Die Konjunkturerwartungen für Deutschland sind im April 2025 drastisch eingebrochen. Der Indikator fiel um 65,6 Punkte auf minus 14,0 Punkte. Darüber berichtet das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung. Dies ist der stärkste Rückgang seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Jahr 2022.

ZEW-Präsident: Massiver Anstieg globaler Unsicherheit

Die Einschätzung der aktuellen Lage verbesserte sich hingegen leicht. Der Lageindikator stieg um 6,4 Punkte auf minus 81,2 Punkte, bleibt damit aber weiterhin deutlich im negativen Bereich.

ZEW-Präsident Achim Wambach führt den Einbruch der Erwartungen auf die jüngsten Entwicklungen in der US-Handelspolitik zurück: „Der erratische Umbruch in der US-Handelspolitik lässt die Erwartungen für Deutschland einbrechen. Nicht nur die potenziellen Folgen der angekündigten Reziprozitätszölle für den Welthandel, sondern auch die Dynamik ihrer Änderungen haben zu einem massiven Anstieg globaler Unsicherheit geführt.“

Besonders betroffen sind nach ZEW-Angaben exportintensive Branchen wie die Automobil- und Chemieindustrie sowie die Metall-, Maschinen- und Stahlproduktion. Diese Sektoren verzeichneten zuletzt noch eine deutliche Verbesserung.

Sprunghafter Anstieg der Inflation nicht in Sicht

Die vom ZEW befragten Finanzmarktexperten sehen derzeit keine Gefahr für einen erneuten sprunghaften Anstieg der Inflationsrate in Deutschland und der Eurozone. Dies könnte der Europäischen Zentralbank (EZB) Spielraum für weitere Zinssenkungen zur Ankurbelung der Wirtschaft geben. Über mögliche geldpolitische Lockerungen der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) gehen die Meinungen der Experten auseinander.

Auch für die Eurozone verschlechterten sich die Konjunkturaussichten deutlich. Die Erwartungen sanken um 58,3 Punkte auf minus 18,5 Punkte. Die Einschätzung der aktuellen Lage in der Währungsunion verschlechterte sich ebenfalls, wenn auch weniger stark. Sie fiel um 5,7 Punkte auf minus 50,9 Punkte.

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