Tierwohl im Handel Fleisch aus niedrigster Haltungsform verschwindet

Der Anteil von Fleisch aus der niedrigsten Haltungsform 1 ist im deutschen Lebensmittelhandel weiter zurückgegangen. Bei Schweinefleisch aus dem SB-Regal sank der Anteil von solchen Produkten im Jahr 2023 auf 1,5 Prozent, wie die Trägergesellschaft der Haltungskennzeichnung bei der Agrarmesse Grüne Woche in Berlin mitteilte. 

Donnerstag, 16. Januar 2025, 11:01 Uhr
Julia Krone
Eine Verpackung mit rohem Rindfleisch in einem Kühlregal, versehen mit einer Nutri-Score-Kennzeichnung und weiteren Labeln zur Haltungsform und Bio-Qualität.
Der Anteil an Fleisch aus höheren Haltungsstufen nimmt deutlich zu. Bildquelle: Getty Images

Der Anteil von Schweinefleisch aus der niedrigsten Haltungsform ist in deutschen Supermärkten laut der Trägergesellschaft der Haltungskennzeichnung auf 1,5 Prozent gesunken. Im Jahr zuvor lag dieser Anteil noch bei 7,1 Prozent. Bei Puten- und Hähnchenfleisch im Kühlregal gab es den Angaben zufolge im vergangenen Jahr gar kein Fleisch mehr aus der untersten Haltungsform.

Die Initiative Tierwohl erreicht mittlerweile bei Geflügel 90 Prozent Marktabdeckung. Anders sieht es bei Rindfleisch aus: Hier stammten 2023 noch 75,6 Prozent aus der niedrigsten Stufe. Im Jahr 2022 waren es 77 Prozent. Die Zahlen beziehen sich auf Frischfleisch und Zubereitungen wie Hackfleisch der Eigenmarken des Handels.

Die freiwillige Haltungskennzeichnung der Supermarktketten besteht seit 2019. Sie gilt für Fleisch und verarbeitete Produkte von Schwein, Rind und Geflügel. Das System wird derzeit von vier auf fünf Stufen umgestellt. Damit gleicht es sich an ein staatliches Logo an, das ab Sommer für Schweinefleisch verpflichtend wird.

Initiative Tierwohl dominiert Fleischmarkt

Bei Schweinefleisch aus dem SB-Regal entfielen 2023 nach Angaben der Trägergesellschaft 90,5 Prozent auf die Stufe 2 mit etwas höheren Anforderungen. Im Jahr zuvor waren es 84,9 Prozent. Der Anteil der höheren Stufen 3 und 4 stieg auf 2,6 Prozent und 5,1 Prozent. Bei Geflügelfleisch dominiert weiterhin die Stufe 2 mit 89,8 Prozent bei Hähnchen und 91,5 Prozent bei Puten. Bei Hähnchenfleisch entfallen jeweils rund 5 Prozent auf die Stufen 3 und 4. Bei Rindfleisch erhöhte sich der Anteil der Stufe 3 von 1,2 Prozent auf 5,6 Prozent. Zudem stammen 14,4 Prozent aus Stufe 4.

Die Verschiebungen gehen nach Angaben der Trägergesellschaft auf eine zunehmende Umstellung auf das Programm der Initiative Tierwohl zurück. Diese von Landwirtschaft, Fleischwirtschaft und Handel getragene Initiative besteht seit zehn Jahren. 14.000 teilnehmende Betriebe erhalten Preisaufschläge für zusätzliche Tierwohlanforderungen. Das Programm deckt bei Rindern 20 Prozent des Marktes ab, bei Schweinen gut 60 Prozent und bei Geflügel 90 Prozent.

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