Der deutsche Lebensmittelhandel hat seine Lebensmittelabfälle im Jahr 2023 um 24 Prozent reduziert. Dies geht aus einem Ergebnisbericht des Thünen-Instituts hervor, den das Institut am 3. Dezember 2024 vorgelegt hat. Einige Handelsunternehmen haben das für 2025 angestrebte Zwischenziel einer Reduzierung um 30 Prozent bereits zwei Jahre früher erreicht, teilte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mit, ohne die Musterschüler zu nennen. „Der Handel und mein Ministerium arbeiten Hand in Hand, um die Lebensmittelverschwendung in Deutschland deutlich und nachhaltig zu reduzieren“, erklärte Bundesminister Cem Özdemir in der Mitteilung.
Die Grundlage für die Reduzierung bildet ein Pakt gegen Lebensmittelverschwendung, den das Ministerium und 14 Unternehmen des Groß- und Einzelhandels im Juni 2023 geschlossen haben. Die Unternehmen haben sich darin zu konkreten Reduzierungszielen und verpflichtenden Maßnahmen sowohl im eigenen Betrieb als auch im vor- und nachgelagerten Bereich verpflichtet.
„Da der Pakt erst im Sommer 2023 unterschrieben wurde, hatten die teilnehmenden Unternehmen nur eine begrenzte Zeit, um neue Maßnahmen umzusetzen“, heißt es im Bericht des Thünen-Instituts. „Die Formblätter der Unternehmen zeigen allerdings, dass viele der Wahlpflichtmaßnahmen kontinuierlich seit mehreren Jahren durchgeführt werden. Diese Maßnahmen haben sich als effizient erwiesen und sind fester Bestandteil der täglichen Prozesse. “
Handelsunternehmen setzen auf Preisreduktionen
Die Handelsunternehmen haben nach Angaben des Ministeriums insgesamt 132 Wahlpflichtmaßnahmen aus einem gemeinsam entwickelten Katalog umgesetzt. Besonders häufig optimierten die Unternehmen den Abverkauf von Waren mit knappem Verbrauchs- und Mindesthaltbarkeitsdatum, etwa durch Preisreduktionen.
Alle beteiligten Unternehmen kooperieren zudem mit Organisationen wie den Tafeln. Diese verteilen nicht verkaufte, aber noch verzehrfähige Lebensmittel weiter. Das Thünen-Institut begleitet und überprüft die Umsetzung der Vereinbarung.