Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) startet am Donnerstag eine neue Kampagne für das Verbot von privatem Silvesterfeuerwerk. Die Organisation hat dafür ein Bündnis aus 28 Organisationen aus den Bereichen Gesundheit, Tierschutz und Umwelt gebildet. Das hat die Lebensmittel Praxis erfahren. Zu den Unterstützern zählen unter anderem die Bundesärztekammer, die Gewerkschaft der Polizei und die Tierschutzorganisation Vier Pfoten.
Das Engagement gegen Silvesterfeuerwerke hat bei der DUH Tradition. Auch in den vergangenen Jahren hatte sich die Organisation in diesem Sinne betätigt und sich um möglichst breite Bündnisse bemüht.
DUH nennt zahlreiche Punkte gegen das Böllern
Die DUH führt als Argumente gegen das Böllern Feinstaub-Belastungen, Müllberge, Haustiere in Panik und vor allem viele Verletzte in den Krankenhäusern an. Laut DUH starben 2024 vier Menschen bei Feuerwerks-Explosionen und zahlreiche Gebäude gingen in Flammen auf. Zudem griffen Feiernde Polizeibeamte und Rettungskräfte an. Die DUH schlägt vor, das Geld für Feuerwerksartikel stattdessen für den Umwelt- und Klimaschutz zu spenden. Nach ihrer Auffassung sollte die noch amtierende Bundesregierung schnellstens handeln.
Pyro-Verband warnt vor so genannten Polenböllern
Thomas Schreiber, Vorsitzender des Verbandes der pyrotechnischen Industrie (VPI), widerspricht der Forderung nach einem Verbot. „Ein totales Verbot wäre kontraproduktiv“, zitiert die Mitteilung Schreiber. Er warnt: „Die Einfuhr von illegalem Feuerwerk – man denke nur an die ‹Polenböller› mit Blitzknall-Sätzen – ist ein Trend, der nicht ignoriert werden darf. Denn gravierende Verletzungen sind vor allem auf den Einsatz illegalen Feuerwerks zurückzuführen.“ Schreiber erinnert an das Abgabeverbot für Feuerwerk zum Jahreswechsel 2021/22, das zu vielen illegalen Aktivitäten geführt habe.
Pyro-Branche setzt verstärkt auf Leucht- und Effektfeuerwerk
Der VPI-Chef betont die stark gewachsene Nachfrage nach Verbundfeuerwerken und Feuerwerksbatterien. Diese Produkte machen nach seinen Angaben mittlerweile 50 Prozent des Branchenumsatzes aus. Klassische Knallkörper verkaufen sich mit einem Anteil von vier Prozent relativ schlecht. Nach der Darstellung von Schreiber will sich die Branche künftig noch stärker auf Leucht- und Effektfeuerwerk konzentrieren.