Pro-Veg hat dafür zwischen dem 21. und dem 27. August 2023 die Preise in 40 Märkten von sechs der umsatzstärksten Lebensmitteleinzelhändler in Deutschland untersucht. Aldi Nord, Aldi Süd, Edeka, Kaufland, Lidl und Rewe. Genauer betrachtet wurden Produkte in den zwölf Kategorien Aufschnitt, Bratwurst/Würstchen, Burger, Fischstäbchen, Hack, Joghurt, Käse, Kochcreme, Milch, Pizza, Schnitzel und Streichcreme (Frischkäse).
Die Ergebnisse präsentierte Pro-Veg auf der New Food Conference in Berlin. Hiernach konnten pflanzliche Milch, Fischstäbchen und Schnitzel in rund der Hälfte der Supermärkte mit ihren günstigsten tierischen Pendants preislich mithalten und waren genauso günstig oder sogar günstiger. Bei Joghurt und Streichcreme auf Pflanzenbasis war der Preisunterschied dagegen besonders groß.
Die Studie kritisiert, dass tierische Nahrungsmittel oft in Großverpackungen zu niedrigen Kilopreisen angeboten werden, während bei pflanzlichen Alternativen Großverpackungen für Endverbraucher bislang fehlen. Tierische Produkte würden zudem umfassende Subventionen erhalten und ihre Bepreisung dabei nicht die ökologischen und sozialen Folgekosten ihrer Herstellung umfassen. „Im direkten Vergleich werden pflanzliche Kalorien zu niedrig und tierische Kalorien viel zu hoch subventioniert“, sagt auch Prof. Dr. Jan Wirsam von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin.
Pro-Veg empfiehlt dem Handel seit Längerem, finanzielle Anreize für pflanzliche Produkte zu schaffen, um den nachhaltigen Konsum zu fördern. Inzwischen ist Bewegung in den deutschen Einzelhandelsmarkt gekommen. Vier große Einzelhandelsketten haben Preisanpassungen vorgenommen und bieten tierische und pflanzliche Eigenmarkenprodukte jetzt dauerhaft preisgleich an.
„Die großen Einzelhandelsketten haben die Möglichkeit, Standards zu setzen. Die Verbraucherinnen und Verbraucher werden von nun an alle Einzelhändler an diesen Standards messen“, sagt Co-Studienautorin Virginia Cecchini Kuskow, Projektmanagerin für Food Industry & Retail bei Pro-Veg.