Der jüngste Nachhaltigkeitsindex der GfK bestätigt diesen Trend. So machten die Absätze von Bananen, Kakao, Tee und Kaffee eine positive Entwicklung. Dabei liegt der Fairtrade-Kaffee, mit der Wiedereröffnung der Gastronomie, besonders weit vorne.
„Die positive Entwicklung der Fairtrade-Absätze zeigt, dass Nachhaltigkeitsaspekte für viele Menschen hierzulande fest zur Einkaufsroutine gehören – trotz Krisenzeiten“, sagt Claudia Brück, Vorständin bei Fairtrade Deutschland. „Fairer Handel ist wichtiger denn je. Kleinbäuerinnen und -bauern kämpfen mit massiven Kostensteigerungen in der Produktion und bei ihren Lebenshaltungskosten, und die Klimakrise ist in vollem Gange.“
In den Anbauländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas würden die Preise für Düngemittel, Öl und Gas sowie für alltägliche Grundnahrungsmittel erheblich steigen und Existenzen gefährden. Damit zeigten sich auch hier neben Pandemie und Klimakrise nun die Folgen des Krieges in der Ukraine. „Wir sind dankbar, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher weiter globale Solidarität zeigen und zu Fairtrade greifen. Es darf aber nicht sein, dass die Verantwortung allein auf ihnen lastet“, betont Brück. „Große Krisen brauchen große Hebel und die Politik ist mehr denn je gefragt: Die Steuergesetzgebung muss Nachhaltigkeit zielgerichtet fördern. Globale Nachhaltigkeit darf nicht an der Geldbörse scheitern.“
Eine Studie zur Wirkung von Fairtrade bestätigte vor kurzem, dass starke Organisationsstrukturen, stabile Erzeugerpreise und ein zusätzlicher finanzieller Aufschlag, was zu den Fairtrade-Standards gehört, den Produzentenorganisationen Stabilität gebe und damit ihre Resilienz stärke.