E-Commerce Wachstum normalisiert sich

Auch der E-Commerce-Markt spürt die Auswirkungen von Krieg, steigenden Preisen und verunsicherten Verbrauchern und setzt von April bis Mitte Mai weniger um. Ausnahmen: Waren des täglichen Bedarfs wie Lebensmittel, Drogerieartikel und Tiernahrung.

Donnerstag, 02. Juni 2022 - Handel
Lebensmittel Praxis
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Laut einer Sondererhebung des Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh) sind die Umsätze für den gesamten E-Commerce mit Waren im Zeitraum von Anfang April bis zum 16. Mai 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 6,7 Prozent gesunken. Von den Rückgängen betroffen sind laut bevh sämtliche Warencluster mit Ausnahme von Waren des täglichen Bedarfs (zum Beispiel Lebensmittel, Drogerie, Tiernahrung). Dieses Cluster habe seine Online-Umsätze trotz der schlechten Konsumstimmung um 4,1 Prozent steigern können.

Stärkste Verlierer unter den Handelsbranchen: die Segmente DIY & Blumen (-15,2 Prozent), Auto, Motorad & Zubehör (-14,5 Prozent) und Elektroartikel (-14,4 Prozent) beziehungsweise Heimcomputer samt Zubehör (-12,8 Prozent). Am besten behaupten konnten sich laut der Erhebung die Segmente Bürobedarf (+11 Prozent), Heimtextilien (+9,6 Prozent) und Tierbedarf (+8,6 Prozent).

„Wir sehen derzeit zwei Effekte: eine Normalisierung der Umsätze gegenüber dem Hoch aus dem Vorjahr und einen Kriegs-Malus samt verunsicherter Verbraucher“, erklärt Frank Düssler, Referent Presse und Öffentlichkeit beim bevh. „Dass die Umsätze im gesamten Onlinehandel trotz Krise nur so schwach gesunken sind, zeigt die Resilienz der Branche in einem sehr angespannten wirtschaftlichen Umfeld.“

Ein Grund für die rückläufigen Gesamtumsätze sei das Abschneiden der Multichannel-Händler (-11,7 Prozent), also der stationären Händler mit zusätzlichem Online-Vertrieb. Bereits vor Jahresfrist 2021 waren diese Händler laut bevh „nur“ um 8,2 Prozent gewachsen, nachdem sie im Vergleichszeitraum 2020 noch ein Plus von 55 Prozent verbuchen konnten. Zum Vergleich: Der Gesamtmarkt habe damals um 19,4 Prozent zulegen können. Ungeachtet des Umsatzrückgangs bliebe aber auch bei den Multichannel-Händlern der langfristige Wachstumstrend erhalten. So seien die Umsätze in der Pandemie Im Vergleich zum Jahr 2019 um 49 Prozent gestiegen.

Auch wenn im gesamten E-Commerce derzeit Rückgänge verbucht werden, bleibe der langfristige Wachstumstrend der Branche intakt, erklärt der bevh. Vergleicht man die Gesamtumsätze mit dem gleichen Zeitraum im Jahr 2019, kurz vor Ausbruch der Pandemie, schlägt ein Umsatzplus von 29,7 Prozent zu Buche. Dass sich das Verbraucherverhalten nicht grundlegend verändert habe, zeige die Stimmung der befragten Kunden: Mindestens zwei Drittel (68,2 Prozent) der Onlineshopper (aller Altersgruppen) würde es als Einschränkung der Lebensqualität empfinden, nicht online bestellen zu können.

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