Das bestätigte eine Sprecherin des Unternehmens dem Wirtschaftsmagazin Capital in der aktuellen Ausgabe. Demnach führt Galeria Karstadt Kaufhof derzeit „mit allen Vermietern“ Gespräche über Mietreduktionen, Mietstundungen oder teilweisen Mieterlass für die Zeit, in der die Filialen wegen der Corona-Beschränkungen nicht voll öffnen könnten. Ziel der Gespräche sei es, eine Lösung für die „Aufteilung des wirtschaftlichen Schadens“ durch den Lockdown zwischen der Warenhauskette und ihren Vermietern zu finden.
Galeria Karstadt Kaufhof wurde von der Corona-Krise schwer getroffen und musste Anfang des Jahres mit einem Kredit des staatlichen Rettungsfonds WSF in Höhe von 460 Millionen Euro gestützt werden. Inzwischen benötigt die Tochter des österreichischen Signa-Konzerns weitere Hilfen, möglicherweise auch seitens des Bundes. Man prüfe derzeit „weitere Finanzierungsmöglichkeiten“, teilte die Sprecherin mit.
Die Krise bei Galeria Karstadt Kaufhof führt auch beim Mutterkonzern Signa zu Belastungen. Das Immobilien- und Handelsunternehmen des Investors René Benko ist Eigentümer eines Teils der Filialen und somit auch von Zugeständnissen bei den Mieten betroffen. Zudem habe sich die Gruppe in diesem Jahr bereits mit weiteren "substanziellen Eigenmitteln" an der Stabilisierung der Kette beteiligt, erklärte ein Signa-Sprecher.
Nach Recherchen von Capital werden im Laufe dieses Jahres bei der Signa-Immobiliensparte Signa Prime Selection mehr als 1 Milliarde Euro an Krediten fällig. Auf Anfrage betonte ein Signa-Sprecher, das Unternehmen habe "den überwiegenden Teil" der 2021 ablaufenden Kredite schon "refinanziert, verlängert oder wie geplant bereits zurückgeführt". Zudem habe man im ersten Quartal "einzelne Tranchen" aus einem seit November laufenden Anleiheprogramm von bis zu 500 Mio. Euro bei institutionellen Investoren platziert.